Schauspielhaus: Gutachten kostete 18.000 Euro
Morgen tagt der Kulturausschuss.
Wuppertal. Das Gutachten zur Nachfolgenutzung des Wuppertaler Schauspielhauses hat rund 18.000 Euro gekostet. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung hervor, die morgen im Kulturausschuss offiziell vorgelegt wird. „Die Beauftragung und Finanzierung erfolgte durch das städtische Gebäudemanagement“, heißt es in dem Schreiben, das auf Fragen Bezug nimmt, die Ingrid Pfeiffer (FDP) formuliert hatte.
Zur Erinnerung: Hohe Wellen — und eine emotional geführte Debatte — hatten den Kulturausschuss Ende Juni aufgewühlt. Wie die WZ berichtete, wurde der offizielle Auftakt der Diskussion über die Zukunft des sanierungsbedürftigen Schauspielhauses von Polemik, vielen Fragen und konkreten Verschleppungsvorwürfen begleitet.
Fakt ist: Zur Diskussion stehen hauptsächlich zwei Varianten. Das Schauspielhaus, das Ende Juni geschlossen wurde, könnte ein internationales Tanzzentrum oder der neue Standort des Von der Heydt-Museums werden — rein theoretisch.
Praktisch betrachtet kosten die verschiedenen Modelle, die in der letzten Kulturausschuss-Sitzung vor der Sommerpause vorgestellt wurden, jeweils mindestens 40 Millionen Euro — Geld, das die Stadt nicht hat. Pfeiffer sprach deshalb mit Blick auf das traditionsreiche Theater von einem „Begräbnis vierter Klasse“, und äußerte einen klaren Verdacht: „Hier wurde erst auf Zeit, dann auf Unrealisierbarkeit spekuliert.“
Wie die WZ berichtete, hat Oberbürgermeister Peter Jung eben erst bei der Saisoneröffnung des Wuppertaler Tanztheaters erklärt, dass er von einem Tanzzentrum im Schauspielhaus träume. Zugleich nahm er mögliche Geldgeber auf EU-, Bund-, Land- und Stadtebene in die Pflicht.
Die Finanzierungsfrage ist nach wie vor offen: „Die Gespräche mit dem Bund und dem Land sind noch nicht abgeschlossen, so dass zu möglichen Förderungen noch keine Aussagen getroffen werden können“, heißt es im besagten Schreiben der Stadt, das morgen eine neue Diskussionsrunde einläuten dürfte.
“ Der Kulturausschuss tagt am Mittwoch, 11. September, um 16 Uhr im Café Podest am Skulpturenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12. In der Diskussion dürfte es vor allem auch um die Zukunft des städtischen Opern-Ensembles sowie um die Zuschauerzahlen der Bühnen und des Sinfonieorchesters gehen.