Springmann-Preise an Malerin, Harfenistin und Architekt

Annette Marks, Manuela Randlinger-Bilz und Nico Ueberholz erhielten die mit 4000 Euro dotierten Auszeichnungen.

Wuppertal. „Mit unbändigem Engagement spüren Sie Künstler in Wuppertal auf, die eine Förderung verdienen“: So beschreibt Eckhard Arens, Vorsitzender des Rotary-Clubs Wuppertal und Beiratsmitglied der Enno und Christa Springmann-Stiftung, was das Ehepaar Springmann seit 13 Jahren mit Herzblut betreibt. Im Kronleuchter-Foyer des Opernhauses geht Enno Springmann bei der Verleihung der mit 4000 Euro dotierten Preise in gewohnt kritischer und humorvoller Weise mit der finanziell notorisch klammen Stadt ins Gericht: „Eine enge Zusammenarbeit mit Bürgern, die zu Eigeninitiativen aufgefordert werden könnten, ist das Gebot der Stunde.“

Die in Bremen geborene Malerin Annette Marks lebt und arbeitet seit elf Jahren in Wuppertal. Kunsthistorikerin Gisela Schmoeckel beschreibt in ihrer Laudatio die im Foyer ausgestellten monumentalen Bilder mit ihrer individuellen Bildsprache, die Menschen unserer Zeit in Grundsituationen darstelle. Die Meisterschülerin von Tony Cragg arbeite ebenso flächig wie plastisch, spiele mit den Kontrasten von Statik und Dynamik und verwende signalhaft leuchtende Grund- und Mischfarben.

Für Preisträger Nico Ueberholz hält Springmann selbst die Laudatio: Den Architekten und Kommunikationsdesigner bezeichnet er als „Baumeisterkünstler“ und verweist auf seine zahlreichen Preise und Auszeichnungen im Ausland. Leider habe er ausgerechnet in seiner Heimatstadt Wuppertal kaum Spuren hinterlassen: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.“ Allerdings stamme die Gestaltung im Von der Heydt-Museum und das Ausstellungskonzept für „Sisley“ von ihm. Springmann hofft zukünftig auf eine bessere Einbindung des begnadeten Architekten für Gestaltungen in Wuppertal.

Manuela Randlinger-Bilz, seit 2002 Solo-Harfenistin beim Wuppertaler Sinfonieorchester, durfte mit Sondergenehmigung von Toshiyuki Kamioka die Generalprobe für das zweite Sinfoniekonzert vorzeitig verlassen, um den Springmann-Preis entgegen zu nehmen. Laudator Lutz-Werner Hesse berichtet, dass Randlinger-Bilz im achten Lebensjahr die Harfe für sich entdeckte und früh bescheinigt bekam, sie spiele wie ein Teufelchen. Das bewies die zarte Harfenistin mit zwei wirbelnden, virtuos vorgetragenen Musikstücken.

Enno Springmann vergibt darüber hinaus im Auftrag der Essener Ingenwerth-Stiftung Forschungsgelder an die Wuppertalerinnen Pia Mingels, Julia Meer und Christa Bremer. vp