Wuppertal Tanzen mit dem meditativen Moment
Mark Sieczkarek präsentiert sein neues Tanz-Projekt.
In fließenden Bewegungen ziehen Arme Kreise durch die Luft. Die Beine stehen fest auf dem Boden. Einige stecken in Socken. Die anderen sind barfuß. Ein zischendes Geräusch durchbricht die Ruhe: Atemübungen, die klingen wie Meeresrauschen. Die 42 Personen im Gemeindehaus an der Meckelstraße sind hoch konzentriert. Sie lauschen den meditativen Klängen, die aus den Lautsprechern des CD-Players strömen und der ruhigen Stimme nur einer Person: Mark Sieczkarek. Wenn der Name fällt, dürfte eigentlich klar sein, um was es geht: um Tanz — natürlich. Der ehemalige Pina-Bausch-Tänzer geht mit seinem Projekt „Go up“ in die nächste Runde.
Mit „Go up 2“ fordert er erneut Tanz-Neulinge zu Bewegung auf. Poetisch? Unbedingt. Spirituell? Das auch. Im September 2014 fiel der Startschuss für die Laien-Tänzer. Anders, als bei der vorherigen Produktion, gab es für die Teilnahme dieses Mal keine Bedingungen: „Es ist ein generationsübergreifendes Projekt“, sagt der Choreograph und Profitänzer. So war es anstelle des Alters dieses Mal die Liebe zum Tanz, die die Neulinge zwischen 19 und 75 Jahren zu Beginn der Proben einte. Teilnehmer Dieter Linden betonte: „Ich habe bereits mit der Pina Bausch Produktion Kontakthof auf der Bühne gestanden. Bei Mark Sieczkarek habe ich eine zweite tänzerische Heimat gefunden.“ Das Besondere, so Linden, sei das meditative Moment, das der schottische Choreograph während seiner Arbeit mit den Laien-Tänzern aufleben lasse.
Ganz im Sinne von Sieczkarek selbst: „Was wir zeigen werden, ist eine Art Meditation mit Bewegung.“ Und das habe seinen Grund, führt der Choreograph, der seit 26 Jahren freiberuflich arbeitet, fort: „Ich habe das Stück in Bezug auf die Kirche entwickelt.“ Denn dort soll die einmalige Aufführung stattfinden (siehe Kasten).