Kultur Laura-Alina Blüming: „Das ist genau das, was ich will“
Die Studentin der Bergischen Universität hat große Träume – und konkrete Pläne.
Film ist für sie das ultimative Medium, um Menschen zu erreichen und etwas zu bewegen. Ein wenig träumt sie sogar von Hollywood. Laura-Alina Blüming (20) studiert Film an der Bergischen Universität in Wuppertal. Der Studiengang mit dem etwas sperrigen Namen „Design Audiovisueller Medien in Praxis, Theorie und Vermittlung“ begeistert sie. Eigentlich wollte sie Architektin werden. Filmen und Fotografieren waren nur Hobbys für Laura-Alina.
Mit zehn Jahren machte sie erste Fotos mit der Kamera ihres Vaters und war von diesem Medium begeistert. In der Schule drehte sie Videos und ergänzte Referate mit Kurzfilmen, besonders gern mit Porträts von Zeitzeugen. Nach ihrem Abitur 2017 ging sie für ein Jahr als Au-pair in die USA. Sie lebte in New York, Las Vegas und Los Angeles. „LA war schon immer mein Traum“, sagt Laura-Alina und erzählt, dass sie einige Monate bei einer Gastfamilie mitten in Hollywood lebte. Dort in der Filmstadt entstand ihr Wunsch, selbst Filme machen zu können. Also begann sie ihr Studium in Wuppertal.
„Die Bergische Universität ist für mich die perfekte Uni“, sagt die Studentin. „Ich bekomme einen Überblick über viele künstlerische Bereiche, ich kann Werbung, Design, Plakatgestaltung, aber auch Drucktechniken oder andere technische Verfahren kennenlernen.“ Dabei werden ihr auch vielfältige Berufsmöglichkeiten aufgezeigt.
Die filmischen Themen fesseln sie am meisten und diese Begeisterung gibt sie auch gern weiter: In einer Gesamtschule in Meerbusch leitet sie eine Film-AG für Schüler der Klassen 5 bis 10. Für die Kirchengemeinde, in der sie sich engagiert, begann sie schon vor Jahren, Filme zu drehen. „In der Corona-Zeit habe ich meine Kenntnisse und meine technischen Möglichkeiten eingesetzt, damit kein Gottesdienst ausfällt. Wir sind rausgegangen an andere Orte, um die Kirche zu den Menschen zu bringen“, berichtet sie.
In dieser Zeit ist besonders viel für sie zu tun. Kirchen, Schulen und andere Institutionen wollen sich im Internet präsentieren, und Laura-Alina sammelt bei zahlreichen Filmproduktionen praktische Erfahrungen für ihr Studium. Im vorigen Jahr hat die 20-Jährige eine eigene Firma gegründet. Für ihre Kunden dreht sie Dokumentationen, Werbevideos und kleine Spielfilme. Für Kirche und Schule will sie weiterhin ehrenamtlich tätig sein.
Erste Theatererfahrung mit Engels-Stück in der Börse
Eine Erfahrung mit einem anderen Genre konnte sie vor kurzem in der Wuppertaler Börse machen: In dem Engels-Stück „Ich kann des Nachts nicht schlafen …“ mit der Schauspielerin Julia Wolff machte sie ihre erste Theatererfahrung. Als Autor und Regisseur Thorsten Krug für sein Stück einen Kameramann suchte, fragte er an der Uni nach. Professorin Erica von Moeller, selbst auch Regisseurin und Autorin, machte Laura-Alina mit Julia Wolff und Thorsten Krug bekannt, und so entstand die Mitarbeit im Stück.
„Anfangs sollte das nur ein Kamera-Job sein. Ich sollte die Darstellerin mit der Live-Kamera filmen“, berichtet Laura-Alina. Doch dann machte der Regisseur die Studentin zu einem Teil des Stücks. Mit der Live-Kamera, die sie souverän führt, ist sie stets auf der Bühne präsent und tanzt in einer Szene mit Julia Wolff.
Aus dem Kamera-Job ist eine zweite Hauptrolle geworden. „Das war eine tolle Erfahrung für mich. Mein Können an der Kamera zu zeigen und dabei von den Zuschauern aktiv wahrgenommen zu werden, das hat super viel Spaß gemacht“, sagt sie. Die ganz neue Erfahrung, nicht nur wie üblich hinter der Kamera zu stehen, empfindet Laura-Alina Blüming als „riesengroße Chance, auch in diesem Genre Erfahrungen zu sammeln“.
Die Studentin im fünften Semester hat viele Pläne. Für ihren Studiengang produziert sie zurzeit einen Science-Fiction-Kurzfilm, in dem es um moralische und philosophische Fragestellungen geht. Drehbuch, Regie Kamera und Produktion liegen in ihrer Hand. „Das ist genau das, was ich will“, sagt die Studentin und träumt davon, das später auch beruflich zu machen. „Aber egal was passiert, ich bin total zufrieden mit meinem Studium“, sagt sie, will erstmal ihr Studium beenden – und einen professionellen Spielfilm von einer Stunde Länge produzieren.