„Wuppertal ist jetzt Musical-Stadt“

Erstes Gastspiel dieser Art in Barmen.

Wuppertal. „Wuppertal ist noch zweieinhalb Wochen lang Musical-Stadt.“ Produzent Peter Scholz brachte es im Opernhaus auf den Punkt. Es war keine Premiere wie jede andere, die die begeisterten Gäste am Donnerstag erlebten. Dass darunter viele auswärtige Gäste waren, lässt ahnen, dass Wuppertal, die Musical-Stadt, bis zum 1. September zum Ziel zahlreicher Kulturreisender aus der ganzen Republik werden dürfte.

„Es ist eine Ehre, dass wir die Ersten sind, denen das Opernhaus vermietet wird“, betonte Scholz. Der Geschäftsführer der Spotlight-Musicalproduktion GmbH verschwieg allerdings nicht, dass sich die Gespräche gezogen hätten. Wie es sich für ein Mut machendes Musical gehört, gab es jedoch ein „Happy End“ — sprich eine Vertragsunterzeichnung. So ging auch für Matthias Nocke ein Traum in Erfüllung: Deutlich mehr als ein Jahr lang hatte der Kulturdezernent dafür gekämpft, das Musical, „das perfekt nach Wuppertal passt“, ins Opernhaus zu holen. „Es ist die erste Öffnung des Stadttheaters für eine Fremdproduktion.“

Lohnt sich das Experiment auch in finanzieller Hinsicht für die Stadt? „Es kommt beim ersten Mal nicht darauf an, Geld zu verdienen — sondern darauf, die Tür zu öffnen“, erklärte Nocke auf WZ-Nachfrage. Er rechnet damit, dass die Kosten gedeckt werden. Im besten Fall erwartet er „einen kleinen Gewinn“, der dann der städtischen Arbeit im Opernhaus zugute kommen solle. Mehr als 14 000 Zuschauer hatten „Kolpings Traum“ bereits in Fulda gesehen, wo das Musical Anfang August uraufgeführt wurde. Fulda ist der Sitz der Produktionsfirma Spotlight. Auch in Wuppertal laufe der Kartenverkauf bestens, heißt es dort.

Die Zuschauer erleben ein Musical auf hohem Niveau: Die Drehbühne sorgt für schnelle Szenenwechsel, alle Rollen sind exzellent besetzt — speziell von Tina Haas, die die sympathisch-stolze Frau des barbarischen Fabrikanten Karcher (Claus Dam) spielt, hätte man gerne noch mehr Duette gehört. Dass die Musik vom Band kommt, begründet Scholz mit den Produktionskosten. Der Einsatz eines Live-Orchesters hätte die Kartenpreise deutlich erhöht, sagt er.

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