Programm „Wuppertaler haben einen eigenen Humor“
Kristof Stößel über sein Publikum und seine Pläne für die Komödie.
Alles neu am Karlsplatz: Seit August führt Kristof Stößel die Komödie. Bereits im Januar war er mit seinem KS Theater vom Tanzhaus an die Friedrichstraße umgezogen und hatte sich mit der damaligen Inhaberin Cordula Polster abgewechselt, bis diese ihr Amt überraschend niederlegte. Der neue Name „Stößels Komödie“ transportiert das Hauptanliegen des Regisseurs und Schauspielers: den persönlichen Kontakt zum Publikum. Die Geschäftsführung hat er in andere Hände gegeben, um sich der künstlerischen Leitung zu widmen. Sein Fazit nach den ersten Monaten: „Wir sind zufrieden, aber da ist Platz nach oben.“
Auch in den Räumen
gibt es Veränderungen
Abgesehen vom Namen gibt es auch in den Räumen Veränderung: „Es muss gemütlicher werden“, findet Stößel. Die Wände des Foyers wurden gestrichen, hinzu sollen Porträts der Ensemblemitglieder kommen. Auch die Schaukästen an der Außenwand zur Gathe hin sollen bestückt werden. Mit weiteren Ideen muss Stößel sich gedulden: „Das ist auch eine finanzielle Frage.“ Schließlich habe er das Inventar des Theaters aufkaufen müssen. Allerdings haben sich bereits mehr als 200 Interessenten für einen Förderverein gefunden, der in Zukunft Sponsorengelder akquirieren soll.
Das neue Jahr wird mit einer Welturaufführung eingeläutet: der Fortsetzung von Stößels gefeierter Adaption der „Golden Girls“. Im März erhält mit „Der Muttersohn“ eine Boulevardkomödie Einzug, im Mai folgt die Generationengeschichte „Hotel Mama“. Auch die Dauerbrenner „Currywurst mit Pommes“ und „Landeier“ stehen auf dem Programm. In den vergangenen Jahren sei der Humor des Programms häufig unter die Gürtellinie gegangen, erinnert sich Stößel. Auch das soll sich ändern: „In anderen Städten kann man das machen, aber die Wuppertaler haben einen ganz eigenen Humor.“
Mit dem Theaterexperiment „Weißes Kaninchen, rotes Kaninchen“ will Stößel ein weltweites Erfolgskonzept in Wuppertal etablieren: das spontane Aufführen eines bis dahin versiegelten Skripts. Zusätzlich zum regulären Spielplan steht die Bühne aber auch für Gastspiele zu Verfügung. Darüber hinaus soll mit kleineren Formaten wie Lesungen und einer regelmäßigen Talkshow mit bekannten Wuppertalern das Foyer belebt werden.
Für den schwierigen Standort am Karlsplatz hat Kristof Stößel Hoffnung: Durch die Neueröffnungen entwickle die Friedrichstraße einen exquisiten Touch. Sein Erfolgskonzept: die Nähe zum Publikum. „Die Leute kennen uns – ich glaube, das ist unser großes Plus.“