Wuppertal wird Gedok-Zentrale
Künstlerinnen und Kunstförderer kommen zur Bundestagung nach Wuppertal.
Wuppertal. Geld ist nicht alles. Wer wüsste das besser als die, die sich für das einsetzen, was so oft als "brotlose Kunst" bezeichnet wird? "Wir sind nicht die reichste, aber eine der aktivsten Gedok-Gruppen", sagt Christa Müller-Schlegel mit Stolz.
Die Freude, mit der die Vorsitzende der Wuppertaler Gedok (Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer) 270 Mitglieder anführt, zieht Gleichgesinnte offensichtlich magisch an: Weil sich die Wuppertaler vorbildlich engagieren, nehmen Vertreterinnen von 22 Gedok-Gruppen Kurs auf die Wupper. Drei Tage lang wird die Stadt zur Gedok-Zentrale.
Zwar steht bei der Bundestagung vom 13. bis 15. Juni hauptsächlich Internes auf der Tagesordnung. Trotzdem soll die Versammlung auch Nicht-Mitglieder erreichen: "Wuppertals designierter Kulturdezernent hat Gelegenheit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren", freut sich Müller-Schlegel - gemeint ist Matthias Nocke, der 400 geladenen Gästen seine Sicht auf "Die Zukunft der Stadt: Die Stadt der Zukunft" erklärt.
Dass Nocke am 13. Juni um 19.30 Uhr im Forum der Stadtsparkasse am Islandufer spricht, ist kein Zufall. Dort ist nicht nur die aktuelle Gedok-Ausstellung "Anstadtt" zu sehen. Auch Gedok-Präsidentin Ingrid Scheller, Bundesvorstand und Fachbereichsleiterinnen ziehen sich während der Tagung dorthin zurück.
"Wir sind sehr stolz darauf, dass uns die Sparkasse für würdig empfindet und uns unterstützt", betont Müller-Schlegel. Geld ist zwar nicht alles - aber Sponsoren sind wichtig.
Bildende Kunst, Musik und Literatur sind die Einsatzgebiete der Gedok, dem ältesten und europaweit größten Netzwerk für Künstlerinnen. Dass die Bundestagung wieder einmal in Wuppertal über die Bühne geht, "bedeutet viel Arbeit, ist aber auch eine Auszeichnung", wie Müller-Schlegel betont.
Auch sonst gibt es in den Reihen der Wuppertaler Aktiven Grund zum Strahlen: "Der Musikbereich ist ein eklatantes Beispiel, wie wir uns entwickelt haben." Früher lud man in kleinere Räum, heute füllen Gedok-Konzerte die Immanuelskirche oder die Citykirche. Junge (Förder-)Mitglieder werden zwar händeringend gesucht. Dafür "gibt es eine tolle junge Generation an Künstlerinnen. Da haben wir zum Glück keinen Mangel."