Kulturzentrum soll bis Ende 2019 stehen

Der Kurdische Kulturverein stellte im Stadteiltreff Heckinghausen seine Pläne für den Neubau an der Feuerstraße vor.

Foto: Stefan Fries

Heckinghausen. Im Mai soll die alte Gaststätte „Am Zollplatz“ abgerissen werden. Im Herbst, so hofft der Kurdische Kulturverein, könnte Baubeginn sein. Ende 2019 will der Verein dann das neue Kulturzentrum an der Feuerstraße 2 (Ecke Widukindstraße) eröffnen. Diesen Zeitplan stellten der Vorsitzende Vorsitzende Kamal Salleh und Architekt Hussam Abdel-Hamid aus Mönchengladbach am Mittwochabend im Stadtteiltreff Heckinghausen vor.

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Der Neubau, erklärte Salleh in seiner Einleitung, sei notwendig, weil die Räume im bisherigen Vereinshaus an der Werléstraße 20 längst zu klein seien. „Und seit 16 Jahren zahlen wir dort Miete.“ Deshalb habe es schon länger die Idee gegeben, neu zu bauen. „Wir sind froh, dass wir einen Platz in Heckinghausen gefunden haben“, betont Salleh. „Wir wollten im Stadtteil bleiben.“

Das neue Kulturzentrum, das der Verein ausschließlich über Spenden stemmen will, werde viergeschossig, zeigte Architekt Abdel-Hamid dann in seiner Präsentation und gab einen Ausblick auf die Raumplanung. Im Erdgeschoss sei ein großer Mehrzweckraum (180 Quadratmeter) vorgesehen. Ein begrünter Innenhof mit Wasserspiel werde angelegt. Die Gebetsräume befinden sich im ersten (Männer) und zweiten Obergeschoss (Frauen) und werden an der Außenfassade farblich hervorgehoben. Im dritten Obergeschoss schließlich sind Schulungs- und Seminarräume geplant, sowie Platz für Technik und Verwaltung. Das Flachdach werde begrünt, so der Architekt.

Man habe sich bewusst für eine „deutsche“ Architektur entschieden. Es gebe viele Fensterfronten und insgesamt eine offene Bauweise. „Wir haben nichts zu verbergen“, erklärte Abdel-Hamid und nahm damit auch eine Bemerkung von Samir Bouaissa, Landesvorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, auf. Der hatte in seiner Begrüßungsrede das Engagement und die Transparenz des Vereins gelobt, die nichts mit einer „Moschee im Hinterhof“ zu tun habe.

Auch ein Minarett wird der Neubau erhalten, wie Abdel-Hamid zeigte. Allerdings habe das mehr eine symbolische Bedeutung. Hochsteigen könne man das Minarett nicht und auch einen Gebetsrufer werde es nicht geben, so der Architekt, der schmunzelnd anfügte. „Wozu bräuchten wir den?“ Jeder habe heutzutage ein Handy und wisse, wann Zeit für das Gebet sei.

Ein größeres Thema war die Parkplatzsituation. Ursprünglich hatte der Verein vor, eine Tiefgarage anzulegen, ließ diese Pläne aber aus Kostengründen fallen. Als Alternative habe man jetzt ein Grundstück in der Nachbarschaft erworben., um dort Stellplätze zu schaffen. Zukünftig soll auf diesem Grundstück dann zusätzlich noch ein Wohnhaus gebaut werden. Wann stehe aber noch nicht fest, so der Architekt. Zunächst habe der Verein ja auch genug mit dem Kulturzentrum zu tun.

Bei den Besuchern kamen die Pläne gut an, auch bei den direkten Nachbarn. Der Ärger, weil der Verein Anfang des Jahres mit dem Abriss der Gaststätte vorgeprescht war, ohne dass es eine Genehmigung der Stadt gab, ist längst verflogen. Der Neubau „wird die Ecke hier aufwerten“, so der Tenor.

Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) sprach von einem „sportlichen Projekt“ des Vereins. „Wir werden das unterstützen.“ Und SPD-Bundestagsmitglied Helge Lindh erklärte angesichts der, wie er sagte, „überholten“ Diskussion, ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht: „Der Kulturverein gehört zu Wuppertal.“