Service Kunden können in Wuppertal bestellen und abholen

Innenstädte. · Viele Händler bieten mit „Click & Collect“ trotz Lockdowns einen besonderen Service an.

 Juwelier Mathias Wewer bringt eine Bestellung vor die Tür seines Geschäfts. Viele Einzelhändler bieten an, dass man bei Ihnen bestellen und abholen kann. Das soll einen Teil der Ausfälle vermeiden helfen.

Juwelier Mathias Wewer bringt eine Bestellung vor die Tür seines Geschäfts. Viele Einzelhändler bieten an, dass man bei Ihnen bestellen und abholen kann. Das soll einen Teil der Ausfälle vermeiden helfen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Durch den harten Lockdown ist der Einzelhandel zum Erliegen gekommen. Das wichtige Weihnachtsgeschäft wurde in diesem Jahr durch die Corona-Krise gestoppt. Um wenigstens etwas Umsatz zu erzielen, bieten viele Händler „Click & Collect“ an.

Hinter dem Begriff verbirgt sich nichts anderes als „Bestellen und Abholen.“ Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kunden telefonisch im Geschäft ihrer Wahl anrufen und nach einer bestimmten Ware fragen, oder ob sie über die Online-Shops der lokalen Händler gehen. Das Prinzip ist das Gleiche. Zuerst wird eine Ware ausgesucht und bestellt. Diese kann dann zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter Einhaltung der Hygienevorschriften im oder vor dem Geschäft abgeholt werden. Bezahlt wird entweder online oder kontaktlos vor Ort. In NRW ist diese Art des Weihnachtsshoppings trotz Corona-Schutzverordnung zulässig, in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Baden-Württemberg ist „Click & Collect“ dagegen untersagt.

Service sorgt für zufriedene Kunden, aber wenig Umsatz

Thomas Helbig, von der IG City-Barmen begrüßt das Modell: „Alle Geschäfte, für die es sinnvoll ist, nehmen daran teil. Das sind zum Beispiel Buchhandlungen und Juweliere.“ Für Helbig hat diese Art des Verkaufens auch mit Kundenzufriedenheit zu tun. „Es ist doch schön, wenn der Kunde seine bestellte Ware trotz Corona und Lockdown, abholen kann.“ Doch hat das System laut Helbig auch Grenzen. „Es verlangt viel Organisation und es entstehen auch hohe Fixkosten. Für sehr kleine Unternehmen und kleinpreisige Artikel ist es nicht lohnenswert. Außerdem setzen viele Einzelhändler auf persönliche Beratung. Das Online-Geschäft funktioniert anders und das müssen viele erst lernen.“ Helbig sieht „Click & Collect“ jedoch nicht als Lösung, sondern eher als Mittel zur Kundenbindung. „Der Abholservice sorgt nur für einen Mini-Umsatz. Die Händler brauchen mehr schnelle und unkomplizierte Hilfen durch die Politik - ohne unnötig viel Bürokratie.“

Michael Kozinowski, Buchhändler und Vorsitzender der IG Friedrich-Ebert-Straße, sieht „Click & Collect“ ebenfalls als Mittel zur Kundenbindung. „Es bietet die Möglichkeit, wenigstens einen kleinen Umsatz zu erzielen. Was viel wichtiger ist: Die Händler signalisieren den Kunden, dass sie noch da sind, und bleiben in Erinnerung.“ Laut Kozinowski ist vielen Kunden nicht bewusst, dass es diesen Abholservice gibt. Deshalb appelliert er an die Wuppertaler: „Gehen sie trotz Lockdown durch die Stadt spazieren und unternehmen sie einen Schaufensterbummel.“ Viele Händler haben Schilder und Plakate in ihre Schaufenster gehangen, auf denen sie die Kunden auffordern mit ihnen Kontakt aufzunehmen. „Wer etwas Schönes im Schaufenster sieht, sollte einfach zum Telefon greifen und anrufen. Das ist leicht und unkompliziert und dann kann man ganz einfach nachfragen. So helfen die Wuppertaler ihren lokalen Geschäften am besten.“

Für Carina Peretzke vom Handelsverband NRW „ist Click & Collect sehr wichtig für die Händler, „denn es hält die Kommunikation aufrecht“. Auch Peretzke weiß, dass „dadurch keine hohen Umsätze erzielt werden können“. Es gehe dabei um den Service-Gedanken. „In NRW bieten selbst die kleinsten Geschäfte den Abholservice an. Die Kunden sollten einfach in ihrem Lieblingsgeschäft anrufen und nachfragen.“ Peretzke bedauert jedoch, dass „Click & Collect“ nicht deutschlandweit erlaubt ist. „Schade, dass es nur in manchen Bundesländern genehmigt wurde.“ Die Corona-Schutzverordnung lässt den Abholservice unter anderem in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein zu. In Baden-Württemberg wurde es explizit durch die Landesregierung untersagt, da man lange Warteschlangen vor den Geschäften verhindern wolle.

Eine weitere Möglichkeit zum Weihnachtsshopping bietet Online City Wuppertal an. Mit Hilfe einer Werbekampagne „Weihnachten in Wuppertal,“ wird dort für Geschenke von lokalen Händlern geworben. Über den Marktplatz können Kunden entweder Gutscheine für lokale Restaurants, Dienstleister und Geschäfte erwerben oder auch einige Waren direkt bestellen. An dem Online-Marktplatz beteiligen sich mehr als 80 Anbieter.