Lärmschutz: Deckel über der L 419 gilt als zu teuer

Die Landesregierung nimmt nach einer Anfrage der FDP Stellung zum Schutz der Anwohner — auch an der L 419.

Wuppertal. In den Lärmschutz entlang der A 46 sind auf Wuppertaler Stadtgebiet bislang 66 Millionen Euro investiert worden. Das geht aus einer Antwort des Landtags auf Anfrage der FDP hervor. Wie berichtet, will der Abgeordnete Marcel Hafke wissen, inwieweit der Lärmschutz für den Ausbau der L 419 konkret geplant wird.

In der Kleinen Anfrage geht es auch um die Möglichkeit, die L 419 in Höhe der Wohnsiedlungen tiefer zu legen und für den Lärmschutz zu „überdeckeln“ — wie es auch Anwohner wiederholt forderten.

„Offenbar sind die Fragen nach der Prüfung und den Mehrkosten einer solchen Lösung auf den bisher stattgefundenen Dialogveranstaltungen nicht hinreichend beantwortet worden“, räumt die Landesregierung ein. „In diesem Zusammenhang wurde auch der Vergleich zu den Lärmschutzarbeiten an der A 46 hergestellt.“

Demnach sind drei Varianten für den Lärmschutz an der L 419 näher geprüft worden: Die so genannte „Vorzugslösung“ sieht eine tiefer gelegte und von der Bebauung abgerückte Straße vor — mit Unterführungen in Höhe der Staubenthaler und Erbschlöer Straße (Variante 2).

Variante 3 sieht hingegen bei einer tiefer gelegten und abgerückten Straße zusätzlich eine Absenkung an den Knotenpunkten Staubenthaler und Erbschlöer Straße vor, um hier eine Überführung zu ermöglichen.

Variante 1, die bei der Planung ebenfalls nicht weiter verfolgt wird, sieht eine Straßenführung nahe der bisherigen vor — ohne zusätzlichen Abstand von Häusern und mit Unterführungen an den Knotenpunkten der Staubenthaler und Erbschlöer Straße.

„Aufgrund der absehbar hohen Kosten sind die Überlegungen zur Abdeckelung frühzeitig verworfen und im Detail nicht weiter untersucht worden“, heißt es in der Antwort: Ein Deckel „würde den Bau eines Tunnelbauwerks in offener Bauweise bedeuten“ — auf gut 1200 Meter Länge und mit zwei getrennten Röhren für mehr als 70 Millionen Euro, was den ersten Bauabschnitt dann auf 85 Millionen Euro verteuere. „Die geschätzten Baukosten der Vorzugslösung liegen bei 38,4 Millionen Euro.“

Zudem weist das Land darauf hin, dass laut Gesetz „lediglich in Wohnbereichen ein Anspruch auf Lärmschutz besteht“ und eine „Deckel-Lösung mit ihrer Tunneltechnik auch „deutlich höhere Wartungs- und Instandhaltungskosten“ mit sich bringe.