Einigung bei Helios: Keine Kündigungen

Mitarbeiter des Helios-Dienstleisters bleiben 34 Monate ohne Lohnverlust.

Wuppertal. Das Helios Klinikum Wuppertal und der Betriebsrat beenden die Auseinandersetzung um die 160 beim Helios-Dienstleister DLK beschäftigten Mitarbeiter: Nach der jetzt in der Einigungsstelle erzielten Lösung sind die ursprünglich geplanten Kündigungen der 160 Mitarbeiter vom Tisch. Stattdessen wird die DLK in drei Kleinunternehmen aufgespalten.

Sämtliche Beschäftigte erhalten demnach ein Angebot zur Weiterbeschäftigung. Zudem wird es in den neuen Kleinunternehmen keine Probezeiten geben. Und für 19 Monate gibt es Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen.

Allerdings bleibt das Einkommen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi lediglich für etwa ein Drittel der Beschäftigten gleich. Zwei Drittel der Mitarbeiter sind zunächst ein Jahr lang vor Lohnabsenkungen geschützt. Nach diesem Jahr können die Einkommen um bis zu 17,5 Prozent gesenkt werden. Weil aber eine Abfindung gezahlt wird, können diese Verluste für weitere 22 Monate ausgeglichen werden. Helios drückt das dementsprechend so aus, dass das Gehalt für 34 Monate auf heutigem Niveau gehalten wird.

Grundsätzlich jedoch gelten in den neuen Gesellschaften jene Entgeltsysteme, die in der jeweiligen Branche üblich sind. Gemeint sind die Lohnsysteme des Dehoga-NRW-Tarifvertrages (für die interne Logistik) sowie das Lohnsystem der Speditions-, Logistik- und Transportwirtschaft (für die externe Logistik).

Verdi-Sekretär Jens Ortmann dazu: „Das ist nichts anderes als Lohndumping.“ Er spricht damit beispielsweise auf die Beschäftigten an, die direkt am Bett für Patienten da sind und etwa Essenswünsche aufnehmen. Ortmann: „Schließlich handelt es sich um ein wirtschaftlich äußerst erfolgreiches Krankenhaus und nicht um ein Hotel oder eine Kneipe.“

DLK-Geschäftsführer Manuel Berger zufolge ist „nun eine zukunftsfähige Lösung gefunden, und wir können durch das Anwerben neuer Kunden Arbeitsplätze sichern oder ausbauen.“

Diese Jobs werden künftig nach Überzeugung des Betriebsrats allerdings noch häufiger als jetzt prekäre Beschäftigungsverhältnisse sein.

Als der Streit entbrannte, hat sich ein breiter Unterstützerkreis gegründet, dem sich im Internet rund 2200 Menschen angeschlossen haben.