Geduldsspiel: Lange Schlangen in den Filialen der Post
Postbank rechtfertigt sich mit dem neuen Briefporto und Kunden, die sich die Zinsen auf ihren Sparbüchern gutschreiben lassen.
Wuppertal. Lange Wartezeiten? Überforderte Mitarbeiter? Einige WZ-Leser haben in den großen Postbank Finanzcentern im Tal in den vergangenen Wochen von diesen Problemen berichtet. Vor allem in der Filiale an der Stresemannstraße am Barmer Bahnhof soll es zu extrem langen Warteschlangen gekommen sein. Von fast einer Stunde Wartezeit — nur um ein Paket abzuholen — berichtete Leserin Rosi Karasch. Die WZ hat nachgefragt.
„Grundsätzlich stimmt es, dass wir in den letzten Wochen in den Finanzcentern ein höheres Aufkommen hatten“, sagt Iris Laduch-Reichelt, Pressesprecherin der Postbank.
Die beiden Hauptgründe dafür sind offenbar bekannt. „Zum einen hat das mit der Erhöhung des Briefportos zu tun. Viele Kunden kommen, um die Drei-Cent-Briefmarken zu kaufen“, erklärt Laduch-Reichelt auf Anfrage. Diese werden seit Jahresbeginn von der Deutschen Post ausgegeben. Durch die zusätzliche Verwendung der Drei-Cent-Marke können weiterhin die 55-Cent-Marken verwendet werden. Die Anhebung des Briefporto ist aber nicht der einzige Grund für verstärktes Kundenaufkommen in den Finanzcentern.
„Jedes Jahr im Januar kommen auch die Kunden mit ihren Sparbüchern, die sich ihre Zinsen gutschreiben lassen möchten. In den nächsten Wochen wird sich die Lage aber sicherlich wieder entspannen. Oftmals werden die Briefmarken-Automaten außerhalb der Filialen nur selten genutzt“, erklärt Iris Laduch-Reichelt.
Personell sind die Finanzcenter nach Auskunft der Pressesprecherin ausreichend besetzt. Bei krankheits- oder urlaubsbedingten Ausfällen stehe entsprechend Personal zur Aushilfe zur Verfügung, wie Laduch-Reichelt versichert.
Über die rund 80 Shops und Verkaufspunkte der Deutschen Post im Wuppertaler Stadtgebiet sagt Dieter Pietruck von der Pressestelle: „Auch wir haben wegen der Nachfrage nach der Drei-Cent-Marke zuletzt sehr gut besuchte Filialen gehabt. Aber generell haben wir keine Probleme mit langen Wartezeiten.“ Um diese generell zu verhindern, würde man regelmäßige Testkäufe von Forschungsinstituten durchführen lassen.