Landesschule an der Parkstraße hat auch einen Mini-Knast
Der Endspurt beim Bau der NRW-Justizschule und der NRW-Finanzschule hat begonnen. Kosten: 54 Millionen Euro.
Ronsdorf. Voll im Zeitplan sind die Bauarbeiten für die beiden Landesschulen an der Parkstraße. „Am 30. Oktober werden 560 Appartements für die Schüler der Landesfinanz- und der Landesjustizschule bezugsfertig sein und an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übergeben“, sagt Uta Reichenbach, Bauleiterin der Firma Züblin.
54 Millionen Euro investiert das Land in das Schulungszentrum am Rande Ronsdorfs. Neben jeweils drei Häuserblocks für Wohnungen und Schulungsräume sind dort innerhalb weniger Monate auch eine Mensa mit Bistro, eine Sporthalle und ein Parkdeck hochgezogen worden.
Wie die Schüler der beiden Landesschulen in Zukunft leben und lernen werden, lässt sich bei einem Blick in eines der bereits fertiggestellten Musterzimmer erahnen. Mit einer Größe von zwölf Quadratmetern fallen die Appartements nicht gerade üppig aus, sind nur unwesentlich größer als die Zellen der Jugendvollzugsanstalt Ronsdorf in unmitelbarer Nachbarschaft. Haftzellen wird es auf dem Campus auch geben, aber die werden ausschließlich Übungszwecken dienen.
„Es handelt sich um drei verschiedene Typen von Zellen, wie man sie auch in der Jugendvollzugsanstalt nebenan findet. Im Unterricht kann man sie von einer Galerie aus einsehen, wenn dort Einsätze simuliert werden“, erklärt Gabriele Croes vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB).
Mensa, Bistro und Sporthalle sollen von beiden Schulen gemeinsam genutzt werden. Bis zu 900 Essen können täglich ausgegeben werden. Auch ein gemeinsamer Empfangsbereich ist vorgesehen, von dem aus die Wohnungen und Schulungsräume „trockenen Fußes“ erreichbar sind. Die angehenden Justizvollzugsbeamten werden am 5. Januar an der Parkstraße „eingeschult“. Neben der JVA Ronsdorf sowie den beiden Landesschulen wird auch die Bereitschaftspolizei an die Parkstraße umziehen. Das Land plant dort einen weiteren Neubau.