Wuppertal Langerfeldtrasse: Die Stadt gibt Gutachten über Kosten in Auftrag

Entscheidend ist, wie teuer die Tunnelsanierung wird.

Günter Gewehr von der Deutschen Bahn hatte im Dezember die Voraussetzungen für eine mögliche Langerfeld-Trasse erklärt.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Stadt Wuppertal wird ein Gutachten zur Langerfeldtrasse in Auftrag geben. Das soll Auskunft darüber geben, wie teuer die Sanierung der für den geplanten Rad- und Fußweg benötigten Tunnelröhre werden wird. „Erst auf Grundlage belastbarer Zahlen kann die Entscheidung getroffen werden, ob eine Tunnelsanierung für den Radweg machbar ist“, betont Verkehrsdezernent Frank Meyer, dessen Geschäftsbereich das Gutachten finanziert. Die Kosten dafür liegen im vierstelligen Bereich, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke am Montag in einer Pressekonferenz und fügte hinzu: „Die Langerfeld-Trasse hat viel Potenzial, um den Radverkehr in unserer Stadt weiter zu fördern und attraktiv zu machen.“

 Die Projektidee stammt vom Verein Neue Ufer und wird von den Bezirksvertretungen Langerfeld/Beyenburg und Heckinghausen und den an der Trasse liegenden Unternehmen Vorwerk, Erfurt und 3M unterstützt. Die Langerfeldtrasse bezeichnet einen etwa 1,8 Kilometer langen und größtenteils seit den 1980er Jahren stillgelegten Gleiskörper entlang der Bahnstrecke nach Remscheid zwischen der Spitzenstraße und der Öhder Straße an der Wupper.

Mit im Boot sitzt aber vor allem auch die Deutsche Bahn. Denn der Konzern muss seine Tunnel auf der Bahnstrecke im Bereich Spitzenstraße/Rauental modernisieren. Doch gegen den ursprünglichen Plan, zwei der drei vorhandenen Tunnel zusammenzulegen und den dritten zu verfüllen, liefen Dajana Meier und ihre Mitstreiter von Neue Ufer Sturm. Denn das wäre das Aus für die Trassenpläne gewesen.

Neue Ufer vermisste Bekenntnis der Stadt zu der Trasse

Die Bahn lenkte ein. Der dritte Tunnel könne doch frei bleiben, wenn die Stadt ein Konzept vorlegt. Dass die Verwaltung nun ein Gutachten in Auftrag gibt, sei „positiv, aber längst überfällig“, erklärt Dajana Meier, die ein früheres Bekenntnis der Stadt pro Langerfeldtrasse vermisst hatte.

Zuletzt habe es aber sehr konstruktive Gespräche gegeben, auch mit der Bahn, sagte Andreas Mucke am Montag. Auch für das Problem des Abraums, wenn denn die beiden anderen Tunnelröhren zu einem Tunnel verbaut werden, dürfte es eine Lösung geben. Wie Martin Schwefringhaus von Neue Ufer gegenüber der WZ erläuterte, sollen mit dem Material Rampen geschaffen werden, um die Steigungen auszugleichen, die Strecke also noch angenehmer für Radler zu machen.

Wie in der Pressekonferenz deutlich wurde, wird es aber noch dauern, bis überhaupt Radler über die Strecke fahren werden. Aktuell läuft das Planfeststellungsverfahren der Bahn. Vor 2024 wäre deren Planung nicht abgeschlossen, so Mucke. Meier wies aber darauf hin, „dass jetzt schon Weitsichtigkeit aller Beteiligten gefragt ist“.

Wenn das Gutachten der Stadt positiv ausfalle, werde man schon mal Fördermöglichkeiten ausloten, so Mucke. Je nach Förderprogramm variieren laut Verwaltung die Eigenanteile, die in diesem Fall der Verein Neue Ufer aufbringen will, zwischen zehn und 30 Prozent. Ein Ausbau als Rad- und Fußweg ist frühestens ab 2024 nach Beendigung der Bahnarbeiten möglich.