Projekt Die Bahn zeigt sich gesprächsbereit

Langerfeld · Bei einem Rundgang schauten der Verein Neue Ufer, Politiker und Mitarbeiter des Konzerns auf die Zukunft der geplanten Trasse in Langerfeld.

Günter Gewehr von der Deutschen Bahn erklärte die Voraussetzungen für eine mögliche Langerfeld-Trasse.

Foto: Schwartz, Anna (as)

. Einen Blick auf die Zukunft der erhofften Langerfeld-Trasse, die rund 1,8 Kilometer lang werden soll, wagte am Freitagnachmittag eine Delegation, zu der unter anderem Dajana Meier vom Verein „Neue Ufer“, die Vorsitzende des Bürgervereins Langerfeld Margret Hahn, Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever, Vertreter der Deutschen Bahn und Rainer Widmann von der Wuppertalbewegung gehörten.

Vom Recyclinghof Badische Straße ging es hinüber zu den drei Gleisen, von denen jedoch nur noch eins durch die S-Bahnlinie 7, die die drei Bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen verbindet, genutzt wird. Das dritte Gleis, zurzeit nur noch als Abstellgleis genutzt, führt durch einen separaten Tunnel bis nach Langerfeld zur Grundstraße in Sportplatznähe, wo die derzeit im Bau befindliche Schwarzbachtrasse, ausgehend vom Bahnhof Wichlinghausen auf der Nordbahntrasse, endet.

Nach dem Wunsch von „Neue Ufer“ und diversen Unternehmen, die diese Initiative unterstützen, soll die Langerfeld-Trasse an der Wupper und hier am Standort von 3M enden. Bis dahin wird allerdings noch viel Wasser die Wupper herunter fließen, denn es sind umfangreiche Vorarbeiten zu leisten. Zunächst müssen auf der äußeren Seite der Bahnstrecke zwei Ampeln und ein Funkmast versetzt werden, damit überhaupt mit den Planungen für die Langerfeldtrasse, die durch den äußeren der drei Leibuschtunnel führen soll, begonnen werden kann.

Ob sich die Bahn an den Kosten beteiligt, erscheint fraglich

Zudem plant die Bahn, wie Hans Günter Gewehr von der DB-Netz AG erklärte, zwei der drei Tunnel zusammenzulegen, damit zukünftig auch wieder Güterverkehr auf die Schiene gebracht werden kann. „Das wird wohl erst im dritten Quartal 2023 geschehen. Erst nach der Fertigstellung dieser Arbeiten könnte die Langerfeld-Trasse in Angriff genommen werden“, so Gewehr, der wie sein Kollege Dirk Helfert dem Projekt Langerfeld-Trasse positiv gegenüber steht.

Natürlich könne ein Rad- und Wanderweg nicht ungesichert an einer Bahnstrecke vorbei geführt werden, weshalb auch ein Zaun zwischen beiden Schienensträngen und der zukünftigen Langerfeld-Trasse aufgerichtet werden muss. „Der Sicherheitsabstand muss etwa 3,80 Meter betragen“, erzählt Gewehr. Dies und die Verlegung der Signalampeln und des Funkmastes sowie die Demontage des vor dem Tunnel stehenden Prellbocks wird die Bahn prüfen.

Der wichtigste Aspekt des Unternehmens ist der Erhalt der dritten, etwa 270 Meter langen Tunnelröhre, die derzeit durch einen Drahtzaun abgesperrt ist. „Die muss für den symbolischen Wert von einem Euro von der Stadt Wuppertal gekauft werden“, stellt Gewehr fest. Wobei es Sache der Verhandlungen zwischen Bahn und dem „Radwegbetreiber“ sein wird, wer die Kosten für die Sanierung des seit Jahren ungenutzten Tunnels übernimmt.

„Da sollte sich die Bahn wohl auch in der Pflicht sehen, sich an den entstehenden Kosten zu beteiligen“, ist die Ansicht von Rainer Widmann von der Wuppertalbewegung. Er sagt, dass die Kosten für die Nutzbarmachung des Tunnels als Rad- und Fußweg etwa bei einer Million Euro liegen dürften. „Das war bei den Tunneln der Nordbahntrasse nicht anders.“

Langerfelds Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever legt übrigens Wert auf die Tatsache, dass die Kosten, die durch den Bau der zukünftigen Langerfeld-Trasse entstehen, nicht durch die Stadt Wuppertal, sondern auf jeden Fall aus dem Topf des Bundes gezahlt werden. „Schließlich ist die Bahn ja auch ein Unternehmen des Bundes.“