Laurentiusgemeinde lädt zu Impulsen ein Gegen den Stress der Adventszeit

Elberfeld · Die Wochen vor Weihnachten sind für viele Stress pur. Dabei ist der Advent eigentlich die Zeit, in der sich Christen auf die Festtage vorbereiten und besinnen sollen. An diese ursprüngliche Idee knüpft die Laurentiusgemeinde mit ihrem „Adventlichen Impuls“ an.

Simon Schuttemeier saß an der Orgel.

Foto: Fischer, Andreas

Beim „Adventlichen Impuls“ geht es um ein Programm mit Text und Musik am Samstagmittag – eine Ruhepause von zwanzig Minuten, in denen Besucher der Laurentiuskirche den Trubel hinter sich lassen können.

Nach ersten „Impulsen“ im Vorjahr gab es nun am vergangenen Samstag eine Neuauflage. Orgelmusik von Buxtehude und Bach spielte Kirchenmusiker Simon Schuttemeier, der die Reihe auch ins Leben gerufen hat. Im Zentrum aber stand die Lesung von Rita Reineke, bekannt durch ihre Auftritte mit dem Ensemble recitando und dem Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater.

Am Altar las sie – begeistert und zugleich begeisternd – eine Krippenspiel-Geschichte, die aufmerksame Zuhörer fand. Es passte aber auch ins Bild, wenn manche einen Blick hinüber zur Krippe im Kirchenschiff warfen, die sich bis Heiligabend mit Figuren füllen wird. Mit Hans Baumanns „Der Teufel an der Krippe“, so Reineke, habe sie sich für einen „etwas älteren“ Text entschieden. Dennoch sei seine Aussage weiterhin aktuell, „zeiterfüllend“.

Vordergründig erzählt Baumann von einem Krippenspiel, das traditionell an einer Schule aufgeführt wird und diesmal ein unerwartetes Ende nimmt. Im Hintergrund steht die frohe Botschaft von Christi Geburt, die den Menschen „Frieden auf Erden“ verheißt. Anders als vorgesehen, ist bei der Aufführung nicht der Darsteller des Teufels der Aggressor. Vielmehr wird er zum Opfer realer Gewalt – und nur das beherzte Eingreifen seines Freundes, der den Erzengel Michael spielt, stellt den Frieden wieder her.

Nach den bewegenden Worten setzte Schuttemeier zu einem kräftigen musikalischen Finale an. Seine Interpretation von Bachs Fuge in Es-Dur (BWV 552) entfaltete sich auf der Seifert-Orgel in fünfstimmigen Linien – und ging wohl jedem im Publikum durch und durch. „Eine schöne Einstimmung auf den Advent“, sagte ein Besucher, als er die Kirche über einen der Seiteneingänge verließ. „Es hat mir sehr gut gefallen“, meinte Ursula Bourley und lobte Reinekes „deutlichen Vortrag“. Bourley geht sonst in die Alte Lutherische Kirche am Kolk. Wann immer es ihr möglich sei, betont sie, besuche sie aber auch Veranstaltungen anderer Gemeinde.

Zugehört hatte auch Arno Hadasch, der im Pfarrgemeinderat von St. Laurentius sitzt. Beim zweiten „Adventlichen Impuls“ am 18. Dezember wird er die Rolle des Rezitators übernehmen. Beginn ist wieder um 12.05 Uhr.

(red)