Zoo Was kreucht und fleucht

Zootierärztin Dr. Lisa Wiegmann behandelt auch Frösche, Fische und Tausendfüßler.

Einem Frosch wird eine Tupferprobe entnommen.

Foto: Zoo/Lisa Wiegmann

Das vielleicht Spannendste an der Zootierrmedizin ist die Vielfalt der Patienten. Zebra, Löwe, Pinguin und Elefant kennt jeder – aber auch die verschiedensten Bewohner im Aquarium und Terrarium brauchen hin und wieder tierärztliche Hilfe.

Zu unseren Patienten gehören zum Beispiel auch Fische. In einer Gruppe von Salmlern fiel den Pflegern vor kurzem ein Tier mit abstehenden Schuppen und geschwollenen Augen auf. Um herauszufinden, ob eine infektiöse Gefahr für den Rest der Gruppe besteht, wurde der kranke Fisch tierschutzgerecht eingeschläfert und zur Untersuchung in ein Speziallabor geschickt. Tatsächlich wurde eine bakterielle Infektion festgestellt, die eine Gefahr für die gesamte Gruppe darstellt. In einem separaten Becken wurde dem Wasser ein Antibiotikum zugegeben, und die Fische konnten behandelt werden, bevor weitere Tiere erkrankten.

Unsere Tausendfüßler haben uns vor einiger Zeit Sorgen bereitet. Mehrere Tiere verstarben plötzlich und wurden ebenfalls pathologisch untersucht. Ein starker Wurmbefall des Darms wurde festgestellt. Die Tiere wurden separat untergebracht und über ihr tägliches Futter ein Wurmmittel verabreicht. In der Zwischenzeit wurde das Terrarium gründlich desinfiziert, und die Tiere konnten nach der Behandlung wieder dort einziehen.

Auch bei Fröschen werden medizinische Untersuchungen gemacht – weltweit gefährdet ein Pilz viele Amphibienarten. Alle Amphibien, die wir neu bekommen, müssen daher eine kleine Prozedur ertragen: Mit einem sterilen Wattestäbchen streichen wir über den Maulbereich und die Haut an den Beinen. Ein Labor untersucht, ob DNA des Pilzes nachweisbar und eine Behandlung notwendig ist.

So kommt man als Tierärztin immer wieder an neue Patienten – kleine, große, glitschige oder krabbelnde, mit Beinen, Flügeln oder Flossen.