Das Prinzip solcher Angriffe findet derzeit vermehrt Anwendung. In der vergangenen Woche erst hat das Landeskriminalamt auf eine erhöhte Bedrohungslage hingewiesen, nachdem seit Dezember Firmen, Kommunale Verwaltungen und Krankenhäuser angegriffen worden waren.

Locky ist eine von mehreren derzeit kursierenden Ransomwares — ein Kofferwort aus dem englischen Begriff ransom, Lösegeld, und Software. Über E-Mail-Anhänge oder Java-Script-Bestandteile von Internetseiten gelangen dabei kleine Programme auf den Rechner, die eine Datei herunterladen, die wiederum alle Daten auf dem Rechner verschlüsselt. Die Täter verlangen dann Lösegeld für den Code.

Bisher ist kein Kraut gegen diese Angriffe gewachsen. Die Stadt sieht sich aber gut gerüstet. Bisher konnten Angriffe durch das Herausfiltern abgewehrt werden. Zudem, so Jörg Weidemann, seien die städtischen Daten der Einwohner „gesichert, gesichert und nochmals gesichert“. Die eigentliche Gefahr bestünde darin, dass die Schadsoftware für tagelangen Ausfall der städtischen Systeme sorgen könnte, um diese nach einem Befall zu reinigen.

Auch Privatpersonen rät Jens Maleikat von Bohnen IT zu erhöhter Vorsicht bei E-Mails mit Anhängen. Dazu sei es wichtig, seine Daten regelmäßig zu sichern. „Ganz wichtig ist es, die externe Festplatte danach abzuklemmen. Sonst wird auch die verschlüsselt.“ Es sei zudem ratsam, das Betriebssystem und Programme auf dem neuesten Stand zu halten sowie die „Benutzerkontensteuerung“ von Windows auf „sehr hoch“ und die „Makrosicherheit“ von Office hoch zu setzen. Eine vollständige Sicherheit gebe es aber nicht, da auch Virenscanner Programme wie Locky bisher nicht entdecken. ecr