ASV reist mit großem Aufgebot zur WM

In 20 Disziplinen vom Ballett bis zum Jazz und Modern Dance sind die Barmer in Wetzlar vertreten.

Foto: Gerhard Bartsch

„Kein Verein in Deutschland hat in Ballett sowie Jazz und Modern Dance mehr WM-Starts als wir“, sagt Bettina Klaus-Brebeck, Chef-Trainerin und Abteilungsleiterin der Tanzsport-Abteilung des ASV. Vom 23. bis zum 30. Oktober findet in Wetzlar die Weltmeisterschaft in Ballett und Jazz und Modern Dance statt, und der ASV geht in 20 Disziplinen in den Bereichen Kinder, Jugend und Erwachsene in den Stadthallen in Wetzlar auf die Tanzfläche.

Mit welchen Aussichten, da ist Bettina Klaus-Brebeck eher zurückhaltend. „Natürlich erhoffen wir uns vor allem im Ballett Plätze auf dem Treppchen, aber das kommt ja nicht nur auf die Tagesform an, sondern auch, ob den internationalen Kampfrichtern unsere Darbietungen gefallen. Allgemein gültige Richtlinien wie Meter und Sekunden gibt es in unserem Sport nicht.“

Mit Louisa Sophie Brebeck geht im Ballett Solo eine Titelverteidigerin auf die Fläche. Favoritin? Da wiegelt die angehende Lehrerin ab „Schön wäre es, aber so einen Titel holt man wahrscheinlich nur einmal im Leben.“ In der großen Formation waren die ASV-Tänzerinnen mit „Arabesque“ im letzten Jahr Vize-Weltmeister und Weltmeister 2014.

Allerdings hat die Gruppe zwischenzeitlich ein teilweise neues Gesicht. Lisa Riggio (17), deren Schwester Letizia mit „Pirouette“ bei der Jugend tanzt, hat den Sprung ins Top-Team ebenso geschafft wie die junge Amy Köhn (15). Beide gehören auch zum Team, das mit Jens Vorsteher als einzigem männlichem Mitglied, bei „Arabesque“ im Jazz und Modern Dance antritt. Erstmals dabei ist auch Fabia Maingarm.

„Dank der guten Nachwuchsarbeit meiner beiden Töchter Kyra-Anna und Louisa Sophie kann man die Mädchen, die wie auch Annika Schmitz von ihnen ausgebildet wurden, problemlos in den jeweils höheren Mannschaften einsetzen“, so Bettina Klaus-Brebeck.

Dass sich die Kinder-Formation „Chocolat“, trainiert von Kyra-Anna Brebeck-Merg und „Pirouette“ in der Jugend (Trainerin Louisa Sophie) ebenfalls für die WM qualifiziert haben, spricht da eine deutliche Sprache. Kyra und Louisa (startet auch zusammen mit dem Mexikaner Cesar Salas im Duo) werden in Wetzlar permanent beschäftigt sein, treten sie doch auch mit „Arabesque“, dem deutschen Vizemeister, an und nehmen ebenso wie Anna Marquardt, Amelie, Burkert, Sonja Fiedler, Lisa-Marie Dähler sowie Jana Breidenbach zum fünften Mal an den Welttitelkämpfen teil.

Jana Breidenbach war vor einigen Wochen bei einem Wettkampf die Kniescheibe heraus gesprungen. Das hatte natürlich eine Trainingspause verursacht, doch dank ehrgeizigen Trainingseinsatzes hat sie sich schnell wieder ins Team zurück gekämpft. Eisernes Training in den Sporthallen Beckmannshof und Bromberger Straße sowie im Ballett-Studio Klaus sind für Tanzsportler obligatorisch, wie auch leider die höchst bescheidene finanzielle Unterstützung von offizieller Seite und den Wuppertaler Unternehmen. „Einen großen Teil der entstehenden Kosten für Fahrt, Hotel und Kostüme tragen die Mädchen, die zum größten Teil Schülerinnen und Studentinnen sind, beziehungsweise deren engagierte Eltern selbst“, verrät Bettina Klaus-Brebeck. Dass man im Gegensatz zu den letzten Weltmeisterschaften im polnischen Mikolajki die Flugkosten spart, hat nur geringe Auswirkungen. „Dafür sind die Hotelkosten in Wetzlar höher als im Winter an der masurischen Seenplatte.“