Tanzen ASV-Tanzformationen halten sich mit Online-Übungen fit
Wuppertal · Das Trainergespann um Bettina Brebeck hat sich für die Tanzschüler verschiedene Übungen ausgedacht. Die sollen dabei helfen, dass die Formationen, die sonst national und international um Titel kämpfen, ihre Form behalten.
Tanzen ist ein Ausdruck von Lebensfreude und passt absolut nicht zu Jammern und depressiven Stimmungen. Deshalb haben sich auch Bettina Klaus-Brebeck, die Leiterin der ASV-Tanzsportabteilung, und ihre erfolgreichen Töchter Kyra und Louisa nicht erst damit abgegeben, die missliche Situation des zweiten Corona-Lockdowns mit seinen Kontaktbeschränkungen zu beklagen, sondern sind umgehend daran gegangen, diese Situation auf ihre Weise zu meistern.
Wie das aussieht, zeigen Bettina, Kyra und Louisa, einstige Solo-Weltmeisterin im Jazz und Modern Dance, abwechselnd im von Spiegeln gesäumten Übungsraum der Ballettschule Klaus in der Gosenburg in Barmen beim „Online-Training“. „Zwar können unsere Formationen Pirouette, Flic Flac und Arabesque derzeit nicht als Team trainieren, doch die Basics wie Kraft, Ballett und Dehnen kann man auch zuhause im Wohnzimmer oder im Hobbykeller üben“, berichtet Kyra, die an die Tänzerinnen und Tänzer der beiden Erstligisten, dem mehrfachen deutschen Meister Arabesque, Flic Flac und dem Jugendmeister Pirouette, Zeitpläne der verschiedenen wöchentlichen Trainingsstunden verschickt hat. „Die Mädels können sich dann einloggen und mitmachen“, erklärt Kyra, die dann – wie auch Mutter Bettina und Schwester Louisa – zunächst ein Aufwärmprogramm demonstriert, bei dem der Normalbürger wahrscheinlich irreparable Schäden davontragen würde.
Dehn- und Kraftübungen sowie Ballett-Spezifisches wie Stehen auf einem Bein bei gestrecktem anderen mit Fuß in Kopfhöhe, Balance-Übungen, „Stangen-Exercises“ oder Pirouetten schließen sich an, und auch der einminütige Liegestütz auf den Unterarmen hat es in sich. „Die Übungen sind so aufgebaut, dass sie auf kleinem Raum getanzt werden können“, sagt das aus Mutter und den beiden Töchtern gebildete „Trainerinnen-Dream-Team“.
Die Technik, die auch Kontrollen darüber erlaubt, wer sich jeweils eingeloggt hat, ist eigens für den Lockdown angeschafft worden, erzählt die Inhaberin der Ballettschule. Wobei übrigens auch gesichert ist, dass keine „Schwarztänzer“ vom anspruchsvollen Übungsprogramm profitieren. Selbstverständlich sind die „großen Sprünge“ im heimischen Wohnzimmer ebenso wenig möglich wie Hebefiguren oder weiträumiges Laufen. „Das ist uns natürlich bewusst“, sagt Bettina Klaus-Brebeck, „aber das intensive Training zuhause erhält die körperliche Fitness und ermöglicht es den Tänzerinnen und Tänzern, auch später in der jeweiligen Formation wieder den früheren Leistungsstandard zu erreichen“, ist sich die erfahrene Trainerin und Ballett-Lehrerin sicher.
Ein letztes gemeinsames Training hatte es am vergangenen Sonntag vor Beginn des Lockdowns noch in der kleinen Turnhalle Beckmannshof gegeben. „Das hatten wir noch schnell angeboten, und es wurde trotz Sonntag von vielen wahrgenommen“, lobte Kyra Brebeck die ungebrochene Motivation der jungen Aktiven. „Unser Ziel ist es, trotz der Zwangspause niemanden zu verlieren. Wir möchten stattdessen allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Mut machen, mit Zuversicht an die neuen Herausforderungen heranzugehen“, sagt Bettina Brebeck und wagt einen Blick in das kommende Jahr 2021: „Wir möchten im nächsten Jahr wieder mit einer großen Veranstaltung der Ballettschule auf den Plan treten und im Frühjahr mit Erfolg an der Liga-Saison der Formationen teilnehmen.“
Dann gehören auch Kyra und Schwester Louisa, deren in diesem Jahr geborener kleiner Sohn Leon der erklärte Liebling der Familie ist, wieder zur Formation „Arabesque“, die den Dauerrivalen „Autres choses“ aus Saarlouis erneut auf den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft verweisen will.