Handball Außenseiter BHC will Tempo machen
Wuppertal/Mannheim. · Bei den Rhein-Neckar Löwen fehlen dem BHC zum Auftakt nach der WM fünf Spieler.
Die Hoffnung war da gewesen, dass am Samstag um 20.30 Uhr einige angeschlagene Handballer des Bergischen HC aufs Parkett zurückkehren könnten. Doch bis auf Linus Arnesson, der nach der Handball-Weltmeisterschaft über muskuläre Probleme klagte, wird der Handball-Bundesligist bei den Rhein-Neckar Löwen darauf verzichten müssen. So ist die Lage zwar angespannt – doch auf eine andere Art und Weise als in den Wochen vor der Weihnachtspause.
Damals fehlten den Bergischen ausschließlich Rückraumspieler. Fabian Gutbrod und Kristian Nippes sind aber wieder mit dabei und haben die komplette Vorbereitung absolviert. „Wir sind auf jeder Außenposition einzeln und auf allen anderen Positionen doppelt besetzt“, sagt Trainer Sebastian Hinze, der deshalb taktisch wieder zur gewohnten Stärke zurückgehen will. „Unser Plan geht zurück zum Tempospiel“, kündigt der Coach an. Das heißt, Ballgewinne in der Abwehr oder durch den Torhüter sollen zügig auf der anderen Seite in Treffer umgemünzt werden. Auch die schnelle Mitte nach gegnerischen Toren gehört zu dieser Marschroute.
„Natürlich müssen wir in diesem schweren Auswärtsspiel auch schauen, was funktioniert. Aber wir kehren zurück zu unserer Grundidee“, kündigt der Coach an. Die Ausfälle sind dennoch ein Dämpfer. Neben Maciej Majdzinski, der mit Kreuzbandriss die ganze Saison ausfällt, werden Daniel Fontaine, Csaba Szücs, Arnor Gunnarsson, Jeffrey Boomhouwer und Leos Petrovsky mit unterschiedlichen Blessuren fehlen.
Im Deckungszentrum muss Hinze daher wieder improvisieren. Neben Max Darj werden wohl Kristian Nippes oder Fabian Gutbrod stehen. „Aufgrund unserer komfortablen Situation, in der wir nicht unter Ergebnisdruck stehen, sind unsere Ziele für so ein Spiel auch andere“, erläutert Hinze. „Wir wollen natürlich gewinnen, aber es geht für einige auch darum, Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln.“ So wird Alexander Weck wohl genauso zu Einsatzzeiten kommen wie Yannick Fraatz, der als einziger Rechtsaußen gesetzt ist.
„Wir benötigen gerade zu Beginn ein hohes Maß an Effizienz“, weiß Hinze. „Wenn die Rhein-Neckar Löwen erstmal zu Hause Sicherheit gefunden haben, wird es schwer.“ Der amtierende Pokalsieger und Deutsche Meister von 2016 und 2017 scheint in dieser Saison antastbar zu sein. Mit 31:7-Punkten ist die Meisterschaft gerade im Vergleich zu Spitzenreiter Flensburg (38:0) in weite Ferne gerückt. Aus dem DHB-Pokal schieden die Mannheimer bei den Füchsen Berlin nach Verlängerung aus. Und in der Champions League unterlag die Truppe am Mittwochabend ohne Steffen Fäth und Jesper Nielsen mit 27:30 Vardar Skopje. Dass der BHC im Löwenduell trotzdem Außenseiter ist, liegt auf der Hand. „Aber eine kleine Chance haben wir“, meint der Trainer.
Ein Mal war der BHC schließlich schon ganz nah dran am Erfolg. Im Pokal-Achtelfinale zwangen die kleinen Löwen die großen bis in die Verlängerung. Beim 30:25 im Liga-Hinspiel gewannen die Mannheimer überlegener.