Handball-Bundesliga Acht BHC-Spieler im Länderspieleinsatz
Wuppertal · Auch für die Daheimgebliebenen gibt es vor dem Knüller am 1. November viel Arbeit.
Dass nun eine zehntägige Spielpause in der Handball-Bundesliga ansteht, reduziert die körperliche wie mentale Belastung vieler Spieler des Bergischen HC nicht. Im Gegenteil: Nach der sonntäglichen 23:26-Niederlage gegen Melsungen in Kassel war für acht Akteure nach der Heimfahrt nur wenig Schlaf angesagt, ehe es auf Länderspielreise ging. Das Gros fehlt von Montag bis Montag, ehe es schon am Donnerstag (1. November) in Düsseldorf gegen die Rhein-Neckar Löwen geht. Und auch die Daheimgebliebenen haben keineswegs frei. Dafür sorgt Trainer Sebastian Hinze, der vor dem nächsten Spiel im ISS-Dome erst den kommenden Samstag und Sonntag freigeben wird. „Danach haben wir dann zwei Einheiten zusammen“, hadert Hinze vor allem damit, dass etliche Nationalspieler noch am Sonntag im Einsatz sind und damit erst drei Tage vor dem elften Spiel zurück erwartet werden. Aber: „So geht es ja vielen Teams.“ Die spezifische Vorbereitung auf die Mannheimer findet dann am kommenden Montag und Dienstag statt.
Und während die Kollegen im Bergischen Land schuften, spüren die internationalen Kollegen nicht nur die Belastung der vielen Kilometer und Einsätze: Die Vorfreude wird großgeschrieben. Linksaußen Jeffrey Boomhouwer: „Ich freue mich darauf, mit den Kumpels zu spielen. Wir wollen uns endlich einmal qualifizieren.“ Neben dem Niederländer sind ebenfalls im EM-Qualifikations-Einsatz: Maciej Majdzinski (Polen), Arnor Gunnarsson (Island), Tomas Babak, Leos Petrovsky und Milan Kotrc (Tschechien). Das Schweden-Duo Linus Arnesson und Max Darj bestreitet mit der Mannschaft des bereits qualifizierten EM-Ausrichters Testspiele gegen Spanien (24. Oktober, 17 Uhr) und in Österreich (28. Oktober, 16.30 Uhr).
Folgende EM-Quali-Spiele mit BHC-Beteiligung stehen auf dem Programm: Polen - Kosovo (24.Oktober, 18 Uhr) und Israel - Polen (28., 19.45 Uhr); Island - Griechenland (24., 19.45 Uhr) und Türkei - Island (28., 16 Uhr); Niederlande - Estland (25., 19.30 Uhr) und Lettland - Niederlande (28., 15.10 Uhr); Tschechien - Finnland (24., 18 Uhr) und Bosnien/Herzegowina - Tschechien (27., 20 Uhr).
Gegen Melsungen hatten einige derer, die nun im Bergischen Land werden schuften müssen, Hauptrollen inne. Maximilian Bettin durfte einmal mehr auf Halblinks starten, hatte aber kein Wurfglück. Ebenso der für ihn gekommene, zwölf Minuten spielende Fabian Gutbrod, der aus einer Verletzung zurückgekehrt war. „Im Training sah das alles gut aus“, erkannte auch Trainer Hinze drei schwache Gutbrod-Versuche. „Wir hätten uns natürlich ein erfreuliches Comeback gewünscht, aber die Schüsse waren alle in Ordnung.“ Ambivalent war die Leistung von Bogdan Criciotoiu: Auf der einen Seite kam er rein, warf direkt, und erzielte mit zwei Toren die meisten im BHC-Kader aus der Distanz. Ein schwerer Fehlpass in der Schlussphase unterlief ihm aber auch, als er hätte werfen können. All das wird in Hinzes Trainingssteuerung der nächsten Tage einfließen: „Für Bogdan und auch die Rückkehrer aus Verletzungen ist es wichtig, jetzt die Sicherheit zu bekommen. Wir werden viel individuell arbeiten.“ Doch das ist nicht alles: Hinze wird seine Jungs auch über den Sportplatz jagen. „Wir werden auch physisch hart arbeiten.“ Womit am Ende alle Spieler gleichermaßen hart beansprucht werden – ob sie in Tel Aviv oder im Bergischen ran müssen. tl
