BHC setzt mit Hinze ein Zeichen

Handball: Vor dem Liga-Auftakt gegen Hildesheim am Samstag verlängert der Spitzenreiter der 2. Liga mit seinem Wunschtrainer.

Foto: Andreas Fischer

Die Vorfreude auf das erste Spiel nach der langen EM-Pause gegen Eintracht Hildesheim am kommenden Samstag (19 Uhr, Klingenhalle) hat Handball-Zweitligist Bergischer HC am Donnerstag mit einer gewichtigen personellen Nachricht garniert. Trainer Sebastian Hinze wird dem Verein auch über das Saisonende hinaus zur Verfügung stehen. Da lief sein bisheriger Vertrag aus, nachdem er bereits fünfeinhalb Jahre beim BHC erfolgreiche Arbeit geleistet hat. BHC-Beirat Jörg Föste sprach von einer langfristigen Zusammenarbeit mit dem für den Verein „idealen Trainer“. Über die Vertragslaufzeit werde man allerdings keine Angaben machen.

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Dass der BHC mit dem 38-jährigen Wuppertaler, den er auch in sportlich schwierigen Zeiten immer gestützt hatte, verlängern wollte, war schon länger klar. Doch Hinze hatte sich Bedenkzeit ausgebeten. „Ich wollte mir selbst mal in Ruhe meine Gedanken machen, was ich will. Dazu hatte ich in den bisherigen Jahren eigentlich nie richtig Zeit“, begründete er seinen Wunsch. „Dass ich die Zeit dafür bekomme, auch neue Ideen zu äußern, ist ein überragendes Zeichen des Vereins“, sagte Hinze selbst.

Auch in Gesprächen mit der Familie habe er herausgefunden, dass es das sei, was er weiter machen wolle und habe jetzt richtig Lust auf die kommenden Aufgaben. Erst einmal einen erfolgreichen Abschluss dieser Saison, die bisher so überragend verlaufen ist, und dann wieder die erste Liga. Dabei hätten andere Angebote aus dem Handballbereich, die es durchaus gegeben habe, keine Rolle gespielt. Es sei schnell klar gewesen: „Wenn ich weitermache, dann beim BHC.“

Jörg Föste sagte: „Wir können uns glücklich schätzen, dass sich Sebastian für seinen Herzensverein entschieden hat“, und stimmte ein Loblied auf Hinze an: „Wir wissen alle, dass Sebastian kein Selbstdarsteller ist, deshalb mache ich das Mal“, so der BHC-Beirat. In den fünfeinhalb Jahren mit Hinze habe man seine Ziele stets erreicht, wobei der Abstieg in der vergangenen Saison nicht mit dem Trainer, sondern mit dem Verletzungspech zu tun gehabt habe. Es sei eine Freude zu sehen, wie er die Mannschaft coache und weiterentwickele. Föste: „Er hat überragende Fähigkeiten in der Spielanalyse und der inneren Führung und wird immer erfahrener.“

Das findet auch Rechtsaußen Arnor Gunnarsson, der mit Hinze bereits seit 2012 zusammenarbeitet. „Er bringt immer etwas Neues, ist ein junger Trainer, der immer noch lernen will. Das ist gut für uns und für den BHC“, sagte Gunnarsson.

Wie die gesamte Mannschaft und auch Hinze freut sich Gunnarsson, dass es am Samstag endlich wieder losgeht. Von einem Selbstläufer geht Hinze aber nicht aus, auch wenn es gegen den Tabellen-17. aus Hildesheim geht. Der besitze unter anderem mit Torjäger Savvas Savvas und Robin John viel individuelle Qualität und sei unangenehm zu spielen. Deshalb sei es wichtig, dass der BHC seine Qualität auf die Platte bringe. Das 33:37 von Mitaufstiegs-Favorit Balingen gegen Hagen am Mittwoch dient als Warnung.

Bis auf den verletzten Tomas Babak steht Hinze der gesamte Kader zur Verfügung. In der Vorbereitung habe man ein, zwei neue Abwehrvarianten einstudieren können, auch um Linus Arnesson, der bis zu Babaks Rückkehr der einzige etatmäßig Mittelmann ist, zu entlasten. Die Vizeeuropameister Arnesson und sein schwedischer Landsmann Max Darj sind seit Dienstag wieder im Training, so dass mit dem vollen Kader nur vier Trainingseinheiten bis zum Spiel zur Verfügung stehen. „Für Bundesliga-Verhältnisse extrem wenig“, sagt Sebastian Hinze. Dass er so oder so über viele Möglichkeiten verfügt, war allerdings in der Vorbereitung deutlich geworden.