Sportler der Woche Das 40-Tore-Phänomen Ercan Aydogmus

Wuppertal-Cronenberg · Der 39 Jahre alte Stürmer könnte mit dem CSC seinen fünften Aufstieg in zehn Jahren feiern.

Ercan Aydogmus geht auch als Kapitän voran.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Nie war er so wertvoll wie heute, könnte man sagen, wenn ein 39 Jahre alter Fußballer in einer höheren Liga auf 40 Saisontore kommt. Ercan Aydogmus hat diese Marke vor einer Woche mit drei Treffern für Fußball-Landesligist Cronenberger SC beim 4:3-Sieg gegen Remscheid geknackt. Der Deutsch-Türke scheint ein Garant dafür zu sein, dass die Cronenberger am Ende vielleicht den Aufstieg feiern können, wobei sie neben nötigen weiteren Siegen am Sonntag auch nach Mönchengladbach schauen mussten, wo Konkurrent 1.FC dem Tabellenführer TVD Velbert mit 3:4 unterlag. Nun hat der CSC den Aufstieg wieder in der eigenen Hand.

Für Aydogmus wäre es schon der fünfte seit 2009, denn fast egal, wohin der Kultstürmer wechselte, hatte er in der Saison darauf mit seinem neuen Klub sofort Erfolg. So schoss der 2008/09 den Bonner SC auf Anhieb zum Regionalliga-Aufstieg, wiederholte das 2012 bei Viktoria Köln und steuerte dann 2013/14 18 Treffer zum Aufstieg von Fortuna Köln in die 3. Liga bei. Beim Wuppertaler SV ist er ebenfalls unvergessen, machte zwischen 2015 und 2017 in 53 Spielen 26 Tore, davon 14 beim Regionalligaaufstieg 2015/16.

Die 40 Tore jetzt in 32 Spielen sind dennoch außerordentlich. „Klar, wird Ercan auch gut bedient, aber nach wie vor zeichnen ihn vor allem seine Läufe aus. Er steht immer da, wo ein Torjäger zu stehen hat“, sagt sein Trainer Peter Radojewski und baute natürlich auch an diesem Sonntag beim Tabellenletzten DSC 99 Düsseldorf auf dessen Torinstinkt und seine Einstellung. Aydogmus traf zwar diesmal nicht, holte aber den Elfmeter heraus, der zum 1:0 führte.

Auch im Training gebe Aydogmus immer Vollgas, obwohl er sich doch eigentlich ein bisschen schonen könnte. Gerne würde Radojewski den Deutschtürken, der am 22. August 40 Jahre alt wird, auch in der kommenden Saison in der Mannschaft haben. Gespräche laufen. „Doch wir müssen sehen, ob es finanziell in den Rahmen passt, erhöhen können wir unseren Etat nicht“, sagt Radojewski. Andererseits müsste Aydogmus, neben dem Anreiz, eventuell noch einmal Oberliga spielen zu können, auch ein finanzieller Anreiz gegeben werden. Der Aufwand für ihn ist hoch. Er kommt stets nach der Arbeit aus Oberhausen zum Training, ist dennoch meist der Erste am Platz. Diese tadellose Einstellung macht ihn neben seiner Treffsicherheit so wertvoll für jede Mannschaft – und auch das war schon immer so.

Einen Stürmer wie Aydogmus würde sich sicher auch Landesliga-Ortsrivale FSV Vohwinkel wünschen, der am Sonntag beim 14. MSV Düsseldorf nicht über ein 2:2 hinauskam und nun ganz schlechte Karten im Abstiegskampf hat. gh