Basketball Walter & Co. triumphieren im Derby mit viel Kampfgeist
Wuppertal · Basketball-Regionalliga: Barmer TV setzt sich bei Südwest mit 82:70 durch und verlässt den letzten Platz.
2. Regionalliga Herren, Südwest Baskets - Barmer TV 70:82. Dass Derbys zwischen den Südwest Baskets und dem Barmer TV ganz unabhängig vom Tabellenstand immer umkämpft und der Sieger nur schwer vorauszusagen ist, bewahrheitete sich am Samstagabend in der mit rund 150 Zuschauern nur mäßig gefüllten Sporthalle an der Blutfinke ein weiteres Mal. Mit einer vor allem nach dem Wechsel aufopferungsvollen Leistung - der wohl bisher besten in dieser Saison - entriss das Schlusslicht aus Barmen der jungen Mannschaft des Tabellenvierten am Ende noch beide Zähler und durfte die Rote Laterne in der Liga vorerst abgeben.
BTV-Center Daniel Walter
gelingen 38 Punkte
Mit 38 Punkten war Barmens Daniel Walter mit Abstand der beste Scorer des Abends, profitierte dabei aber davon, dass seine Mitspieler ihn unter dem Korb immer wieder freigesperrt und ihm so zahllose Rebounds und einfache Korbleger ermöglicht hatten. Zudem stimmte diesmal die Freiwurfquote mit 26 von 37 deutlich mehr als zuletzt. „Es macht einfach Bock, mit diesen Jungs zu spielen“, bedankte sich Walter nachher, während Südwest-Trainer Sven Tomanek gerade unter dem Korb die großen Spieler Anton Zraychenko (gesperrt), Manuel Keßen, Greg Ekong und Michel Kremer (Kreuzbandriss vor zwei Wochen) schmerzlich vermisste und auch dort das Plus des BTV gesehen hatte. „Die Niederlage geht in Ordnung, man darf nicht vergessen, dass bei uns acht von zwölf Spielern 19 Jahre und jünger sind“, gab er zu bedenken.“ Anders als die personell deutlich dünner aufgestellten Barmer ließ er die große Rotation spielen. „Ich habe allen die Chance gegeben, sich zu zeigen, war sicher, dass wir Barmen auch so schlagen können. Das haben die Jungs ja im Saisonverlauf schon gezeigt. Doch als der Gegner nach der Pause einen Lauf bekam, sind sie nervös geworden“, zeigte Tomanek Verständnis und nannte die Niederlage „verdient“.
Zumal in dieser Phase auch die Routiniers Marco Lovric, der stark begann aber dann ungewohnte Fehlpässe spielte, und Brahim Azzouz, den Talenten Urspruch, Pook, Jeske & Co. nicht den nötigen Halt gaben.
Auf Barmer Seite stachen neben Walter und Aufbauspieler Jonos Saoui zwei junge Spieler heraus, die vor allem mit ihrer Kampfkraft und ihrem Durchsetzungsvermögen beeindruckten. Nils Tünneßen, der im Aufbauspiel manchmal mit dem Kopf durch die Wand wollte, kaufte defensiv aber mit schnellen Beinen Marco Lovric den Schneid ab. Und Justin Vaitkus warf sich mit allem, was er hatte, in die Zweikämpfte, holte unter den Körben viele Bälle zurück. Ob dieser Reboundstärke war er nach Daniel Walter auch bester Schütze im Team der Barmer, in dem überhaupt nur fünf Spieler punkten konnten. Da nutzte es Südwest auch nichts mehr, dass es elf unterschiedliche Schützen hatte.
Hektik kam zwischendurch auf dem Feld und den Trainerbänken auf, weil es mit dem Anschreibetisch und den Schiedsrichtern einen Disput über die Foulbelastung gab. So war die Partie vor dem letzten Viertel um mehrere Minuten unterbrochen. Die Barmer, die nur mit einem Zähler Vorsprung in die letzten zehn Minuten gegangen waren, zogen daraus noch Energie, während bei Südwest nun so gut wie nichts mehr ging. „Sicher keine Optimale Vorgabe für das letzte Spiel vor Weihnachten bei Spitzenreiter Leverkusen“, meinte Sven Tomanek, während BTV-Kollege Cem Karal sich eine Wiederholung der Leistung in der kommenden Woche gegen den Tabellenzweiten Bad Münstereifel wünscht.
Südwest: Lovric (13), Urspruch (12), Nick (8), Pook (3), Prahm (2), Cox (5), Damm (2), Abdiwahid (9), Regoda (6), Azzouz (7), Jeske (5), Ferreira-Hohensee.
BTV: Walter (38), Tünneßen, Vaitkus (18), Klaas (8), Dahlhaus, Jäger (2), Neitzel, Saou (16), Hilario, Aeraki, Freitag, Dahlhaus.
Viertel: 22:17, 21:16, 16:27, 11:22
Damen-Regionalliga, AstroStars Bochum - Barmer TV 102:47. Neunte Niederlage im neunten Spiel für die Barmerinnen. Die kam beim spielstarken Tabellenzweiten aus Bochum nicht unerwartet war aber erstmals zweistellig. „Von Anfang bis Ende zeigten die Astrostars warum sie um die Meisterschaft mitspielen. Zwar gab es bei uns wieder schöne Spielzüge, aber die Konstanz fehlte“, sagte BTV-Trainer Sascha Butgereit. Positiv hob er die Jüngste im Team, Alexanda Disterhoft, hervor, die ihre Minuten genutzt habe, um ihr Talent zu zeigen.
BTV: Disterhoft (7), Rose (8), Ehlert (6), Cabadakis, Schäfer, Butgereit (8), Arnold (4), Goessmann (8), Döring (2), Baumgartner (4).
Viertel: 23:13, 27:12, 24:9, 28:13