Bergische Volleys präsentieren sich noch nicht erstligareif
Der erster Saisonauftritt in der Wuppertaler Bayer-Halle ging gestern gegen die Tirol Alpenvolleys Haching überdeutlich mit 0:3 verloren.
Das war keine gute Werbung, die die Bergischen Volleys gestern in der Wuppertaler Bayer-Halle betrieben. Im insgesamt dritten Saisonspiel und dem ersten in Wuppertal gab es gegen die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching ein deutliches 0:3 (15:25, 16:25, 11:25) - so wie es vielleicht nur gegen die etablierten Top-Teams der Volleyball-Bundesliga aus Friedrichshafen oder Berlin zu erwarten gewesen wäre.
„Wir haben gar nicht ins Spiel gefunden und waren schlichtweg überfordert - gerade in der Aufschlag-Annahme-Situation“, sagte Co-Trainer Oliver Gies nach der Partie, die schon nach 68 Minuten beendet war. Auch Manager Helmut Weissenbach fand deutliche Worte: Der Auftritt sei ernüchternd gewesen und habe gezeigt, dass man auf einigen Positionen nicht gut genug besetzt sei. Ein, zwei Verstärkungen müssen wohl dringend her. Trainer und Spieler hatten sich vorgenommen, ihre Probleme in Annahme und Abwehr sowie ihre hohe Fehlerquote in den Griff bekommen und das schnelle Spiel über die Mitte zu verbessern. Schon die ersten Minuten zeigten, dass das alles nicht klappen sollte: Der Brasilianer Iurgen Hummes Specht eröffnete die Partie mit einem Aufschlagfehler, es folgten eine verkorkste Annahme, ein Angriff ins Aus, und auch der Weg über die Mitte führte nicht zum Erfolg. Wie eine Woche zuvor gegen Rhein-Main stand es 0:4, und Trainer Johan Isacsson wurde zur ersten Auszeit gezwungen. Andrew Benz sorgte zwar für das 1:4, doch die Probleme blieben. Aus den harten Aufschlägen der Gäste resultierten Schwierigkeiten in der Annahme und unsaubere Zuspiele. Schnell stand es 3:12.
Die 500 Zuschauer versuchten zwar lautstark, das bergische Team ins Spiel zu bringen, doch der Erfolg blieb auf dem neuen, fremdlinienfreien Boden aus. Diagonalangreifer Sam Boehm kam ebenso wie die Außenangreifer Gerrard Lipscombe und Hummes Specht viel zu selten zum Erfolg. Wenn, dann waren die Mittelblocker Benz und Rutger Zoodsma über die Mitte erfolgreich. Doch auch ihnen gelangen zu wenig Punkte und im gesamten Spiel nur ein einziger Block. Die Alpenvolleys hingegen punkteten nach Belieben. Über 12:20 ging der erste Satz mit 15:25 verloren. Die Ko-Produktion des ehemaligen deutschen Top-Vereins TSV Unterhaching und des österreichischen Spitzenklubs aus Innsbruck startet in dieser Saison mit der neu eingeführten Wildcard in der Bundesliga - und das durchaus mit Ambitionen. Gestern mussten sie nicht alles zeigen, um am Ende ungefährdet zu gewinnen.
„Ich beneide Johan Isacsson nicht um seine Aufgabe“, meinte Jens Larsen, Ikone aus der erfolgreichen Bayer-Zeit, der die Bundesliga-Partie als Zuschauer verfolgte und sich wehmütig an ehemals glanzvolle Wuppertaler Volleyball-Auftritte erinnerte. Nach wie vor wirkt das vor der Saison bunt zusammengemixte Isacsson-Team nicht eingespielt, und auch von der individuellen Klasse dürfte es schwer werden, die Liga zu halten. Den nächsten Auftritt in der Bayer- Halle gibt es am Mittwoch, 22. November, 19.30 Uhr, gegen den VfB Friedrichshafen.