Handball BHC verspielt wieder eine Führung
Nürnberg/Wuppertal · Handball-Erstligist kann beim 26:28 (16:14) gegen Erlangen seinen guten Start nicht nutzen.
Zwei Tage nach dem 26:26 gegen Berlin, bei dem er lange geführt hatte, hat Handball-Bundesligist Bergischer HC am Donnerstagabend auch beim HC Erlangen den Lohn für eine zeitweise gute Leistung nicht einfahren können. Im Duell der beiden Nachbarn im Tabellenkeller unterlagen die Löwen nach 16:14-Halbzeitführung, die sie später auf 22:18 ausbauen konnten, vor 4200 Zuschauern in Nürnberg noch mit 26:28 und verpassten den möglichen dritten Auswärtssieg der Saison. Der BHC bleibt, jetzt punktgleich mit Erlangen, Tabellen-13. und hat zumindest bis Sonntag noch fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. In jedem Fall kein gutes Gefühl, das die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze mit in die nun 14-tägige Punktspielpause nehmen kann, ehe es am 19. März in der Uni-Halle gegen Leipzig geht. Hinzu kommt die Sorge um Torwart Christopher Rudeck, der sich das Knie verdrehte.
Fünf-Tore-Führung
zu schnell verspielt
Wie schon gegen Berlin begannen die Bergischen stark, obwohl Regisseur Linus Arnesson kurzfristig erkrankt fehlte. Fabian Gutbrod, der nach dem gegen die Füchse erlittenen Pferdekuss doch spielen konnte, setzte aus dem Rückraum gleich die ersten Treffer, das Tempospiel funktionierte und Jeffrey Boomhouwer war vom Siebenmeterpunkt erneut bombensicher. Da auch die Abwehr gut zupackte, lag der BHC nach 14 Minuten bereits mit 10:5 in Front. Leider hielt dieses Glück nur eine Minute. Erlangen formierte sich neu, brachte auf Halbrechts Antonio Metzner und nahm dankend die ersten Fehler im Angriff des BHC an. So stand es nach 15 Minuten nur noch 8:10. Beim 12:12 durch den starken Linksaußen Johannes Sellin gelang den Gastgebern sogar der Ausgleich. Unglückliche Situationen des BHC wie die Rettungstat von Max Darj im Kreis, die nachträglich mit Siebenmeter bestraft wurde, die Rote Karte von Csaba Szücs, der seinen Gegenspieler bei einer Abwehraktion an den Hals fasste und der leichte Ballverluste von Max Darj bei einem Konter sorgten dafür, das sich der BHC für seine lange gute Leistung nicht noch mehr belohnen konnte. Immerhin sprang noch eine 16:14-Halbzeitführung heraus.
In die Karten gespielt hatte den Bergischen bis dahin auch, dass Erlangen bis zur Pause schon fünf Zeitstrafen kassiert und der BHC sich im Überzahlspiel treffsicher gezeigte hatte. Auch die Torhüter Christopher Rudeck und Tomas Mrkva hatten vor der Pause eine deutlich bessere Bilanz als ihre Gegenüber Nikolas Katsigiannis und Bundesliga-Rekordspieler Carsten Lichtlein.
Nach der Pause begann der BHC wieder besser als die Gastgeber, transportierte eine Vier-Tore-Führung bis zu 40. Minuten, ehe Erlangen dann binnen vier Minuten ausglich. Da gab es wieder einmal in einer kurzen Phase Fehler gehäuft, die dem BHC in dieser Saison schon so oft zu schaffen gemacht haben.
Würden die Gäste sich wieder stabilisieren können? Sebstian Hinze nahm die Auszeit, doch der Negativlauf war nicht mehr aufzuhalten. Nach vorne lief so gut wie nichts mehr, zumal der BHC nicht mehr ins Tempospiel kam und Katsigiannis sich im Tor steigerte. Schocksekunde dann als Christopher Rudeck sich bei einer Abwehraktion das Knie verdrehte.
„Eine unfassbar zerfahrerene Partie. Ähnlich wie in den Wochen zuvor haben wir vorne zu leichtfertig den Ball hergegeben“, analysierte ein enttäuschter Fabian Gutbrod, mit sechs Treffern bester Feldtorschütze, den Grund für die Niederlage