BHC gelingt traumhafte zweite Hälfte

Mit 31:15 landet der Tabellenführer der 2. Handball-Liga seinen bisher höchsten Saisonsieg.

Foto: Hartmut  Bösener

Auch der Dessau-Roßlauer HV hat die imposante Siegesserie des Bergischen HC nicht stoppen können. Im Gegenteil: Vor bescheidener Kulisse in der Anhalt-Arena sorgten die Löwen mit dem 31:15 (13:10)-Sieg für das bislang höchste Erfolgserlebnis überhaupt - und damit auch in fremden Hallen, wo nunmehr phänomenale 24:0 Punkte zu Buche stehen.

Nicht genug der beeindruckenden Zahlen, denn für den BHC bedeutete der Triumph den 21. Sieg im 22. Spiel. Und da Lübeck-Schwartau bereits am Freitag in Dresden nicht über eine in letzter Sekunde erzielte Punkteteilung hinwegkam, hat das Team von Sebastian Hinze bereits elf Punkte zwischen sich und den ersten Nicht-Aufstiegsplatz gelegt.

Klar, dass der Coach am späten Samstagabend höchst zufrieden die rund 500 Kilometer lange Heimreise ins Bergische Land antrat. „Es war ein durchweg rundes Wochenende mit einer herausragenden zweiten Halbzeit als Krönung“, meinte der 38-Jährige, der sich nach dem Wechsel auf eine grandiose Deckungsleistung mit einem überragend haltenden Bastian Rutschmann verlassen konnte.

Im ersten Durchgang leisteten sich die Gäste noch technische Fehler im Positionsangriff. Dessaus Keeper Philip Ambrosius hielt seine Mannschaft im Rennen - so parierte er einen Siebenmeter von Arnor Gunnarsson, der mit sieben Feldtoren aber erneut bester Torschütze wurde.

Eine sensationelle Entwicklung nahm die Partie ab dem 15:11 für den Spitzenreiter. Trotz einer doppelten Zeitstrafe - Coach Hinze hatte eine Hinausstellung zu emotional kritisiert - waren es die Bergischen Löwen, die in den zwei Minuten trafen. Und zu einer Serie loslegten, die im Profi-Handball nicht alltäglich ist. Mit einem 9:0-Lauf ging es hin zum 24:11, und mit einem 15:1-Lauf gar auf 30:12.

Ein Protagonist: Keeper Rutschmann. „Wir haben schon in der ersten Hälfte defensiv gut gestanden und nur 12, 13 Bälle aufs Tor bekommen“, meinte der langjährige Erstliga-Schlussmann. Nach der Pause sei es dann sehr gut gelaufen, wobei beim einen oder anderen Ball etwas Glück im Spiel gewesen sei. Aber es waren nicht nur die Paraden von Rutschmann, die Sebastian Hinze im zweiten Durchgang glücklich stimmten. „Wir haben herausragend gedeckt und keinen technischen Fehler mehr begangen. Das war optimal“, schwärmte der Chefcoach, der dann auch mit seiner Zeitstrafe einigermaßen leben konnte.

Mit einfachen Toren und einer effektiven Chancenverwertung kam der BHC zum 18:5 in den zweiten 30 Minuten - in der Abwehr überzeugen konnte man aber während der gesamten Spielzeit. „Wir haben zu 100 Prozent voller Überzeugung immer weitergemacht. Dafür gebührt der Mannschaft ein Riesenkompliment“, sagte Sebastian Hinze zum erfreulichen Umstand, dass auch mit der frühen Entscheidung der Tatendurst noch längst nicht gestillt war. Der überragende Rutschmann war von seinen Vorderleuten ebenfalls rundum angetan. „Wir sind die Aufgabe einmal mehr sehr seriös angegangen und haben 60 Minuten lang eine konzentrierte Leistung gebracht“, sagte der 35-jährige Torhüter.