Bergischer HC BHC in Sachen Aufstieg in Nordhorn auf der Zielgeraden
Handball: Bei einem Auswärtssieg am Sonntag würde der Tabellenführer dem vorzeitigen Aufstieg bereits sehr nahe kommen.
Neun Spieltage vor dem Ende der Saison in der 2. Handball- Bundesliga muss der Bergische HC am Sonntag (17 Uhr, Euregium) bei der HSG Nordhorn-Lingen antreten. Bei einem erneuten Erfolg - es wäre die Nummer 28 in dann 30 Spielen — wären die Löwen allerdings bereits dicht davor, ihr Saisonziel „Sofortiger Wiederaufstieg“ bereits perfekt zu machen. Sollte der aktuelle Tabellendritte Lübeck an diesem Freitag in Rimpar verlieren, würde es für den BHC schon am Freitag darauf mit einem Heimsieg in der Klingenhalle gegen Wilhelmshaven so weit sein. Die nächste Chance böte sich dann bereits am Sonntag, 22. April, in Emsdetten.
Trainer Sebastian Hinze ist wie immer für derartige Rechenspiele nicht zu haben. „Unser Ziel ist, zwei Punkte in Nordhorn zu holen. Das ist ein starker Gegner. Alles andere können wir nicht beeinflussen“, sagt Hinze, der lediglich von einer komfortablen Situation spricht, alles in eigener Hand zu haben.
Sein Kapitän Kristian Nippes, der einzige im Team, der schon bei den bisherigen beiden Erstliga-Aufstiegen dabeigewesen war und die jeweils auswärts in Aue und Erlangen gefeiert hatte, denkt etwas weiter. „Es wäre natürlich schön, wenn es diesmal zu Hause klappen würde, gerade für unsere Fans“, sagt der Routinier.
Hin wie her ist zunächst die Hürde Nordhorn zu überspringen, und Sebastian Hinze hat keinen Zweifel daran, dass seine Mannschaft die Aufgaben bis zum Saisonende mit voller Konzentration angehen wird.
„Das merkt man in jedem Training und in jedem Spiel. Als ich am Mittwoch erstmals seit elf Tagen wieder alle beim Hallentrainind dabeihatte, bin ich nachher mit einem Lächeln aus der Halle gegangen, so hoch war gleich wieder die Intensität“, berichtet der Trainer.
Alle Nationalspieler — mit Maciej Majdzinski (Polen), Arnor Gunnarsson (Island), Max Darj, Linus Arnesson (beide Schweden), Tomas Babak, Leos Petrovsky und Milan Kotr (alle Tschechien) waren immerhin sechs mit ihren Auswahlen auf Reisen gewesen — seien gesund und hochmotiviert zurückgekehrt. Nur Gunnarsson, der mit Island drei Spiele in fünf Tagen bestritten und dabei fast durchgespielt hatte, sei verständlicherweise zunächst noch etwas müde gewesen.
So kann Hinze am Sonntag wieder von der komfortablen Situation ausgehen, alle Mann an Bord zu haben. Zu verbessern gebe es auch in dieser späten Saisonphase immer etwas, auch wenn das Grundsystem stehe. Hinze: „Jede Minute in Training und Spiel sind auch im Hinblick auf die kommende Saison wichtig, um sich weiterzuentwickeln.“
Gegner Nordhorn hat nach starkem Saisonstart zuletzt etwas nachgelassen, vor zwei Wochen zu Hause gegen Bietigheim mit 22:34 verloren und dann in Emsdetten ein 30:30 geholt. Torwart Björn Buhrmester führt mit 354 Paraden die Saisonstatistik der zweiten Liga an. Hinze: „Wenn er einen überragenden Tag hat, wird es schwer, sie zu schlagen.“ Mit Lutz Heiny und Jens Wiese habe Nordhorn zwei Shooter auf Halblinks, mit Lasse Seidel einen starken Linksaußen und mit Yannick Fraatz und Alec Smit zwei junge Talente auf Rechts. Der 18-jährige Fraatz (bisher 67 Saisontore) wird bekanntlich in der kommenden Saison das Trikot des BHC tragen.
Im Hinspiel beim klaren 29:18-Erfolg hatten die Löwen den Gegner mit einer Top-Leistung völlig beherrscht. „Damals hat allerdings auch einer ihrer starken Innenblocker gefehlt, außerdem hatte Toon Lenders nach 30 Minuten die Rote Karte gesehen,“ schränkt Hinze etwas ein. So leicht, davon ist er überzeugt, dürfte es diesmal nicht werden, doch seine immer noch blütenweise Auswärtsweste will der BHC natürlich verteidigen.