Handball-Bundesliga BHC legt gegen Erlangen nach
Solingen · Traumstart perfekt: Auch das Zuschauerverbot kann den Handball-Bundesligisten beim 29:25-Heimerfolg nicht stoppen.
Die treuen Helfer des Bergischen HC hatten wohl alles an Schlaginstrumenten aus dem Keller geholt oder ausgeliehen was ging und trommelten ihre Mannschaft am Mittwochabend in der ansonsten leeren Solinger Klingenhalle zum zweiten Saisonsieg. Das 29:25 (15:14) gegen den Erlangen, gegen den man in der vergangenen Saison nur durch ein Last-Minute-Tor von Alexander Weck gewonnen hatte, war anfangs das erwartet harte Stück Arbeit, doch am Ende stand relativ souverän das erhoffte nächste Erfolgserlebnis nach dem überraschenden Erfolg in Magdeburg zum Auftakt. Sportlich also ein Traumstart für die Löwen, die gegenüber der Formation im ersten Spiel lediglich eine Änderung vorgenommen hatte. Für Kreisläufer Tom Bergner holte Trainer Sebastian Hinze den Halbrechten Ragnar Johannssen in den Kader.
Verbissenes Spiel
in der ersten Hälfte
Er begann auf dieser Position allerdings mit David Schmidt, der in Magdeburg vor allem in den Schlussminuten eine Gala gezeigt hatte. Während Schmidt sich gegen die Erlanger Deckung zunächst nicht so recht durchsetzen konnte, traf Fabian Gutbrod gleich wieder verlässlich. Scheinbar leicht schien der BHC wegzuziehen, zumal hinten Tomas Mrkva wieder tolle Paraden zeigte und die Abwehr um ihren Chef Csaba Szücs sehr aufmerksam zupackte. So etwas wie die Höchststrafe für die Gäste, als Szücs beim Stand von 4:2 bei einem Block den Ball sogar festhielt und den Gegenstoß einleitete, der über Jeffrey Boomhouwer saß. Es blieb aber bis zum 10:7 die einzige Drei-Tore-Führung der Gastgeber, und nun wurde es zunehmend schwerer, die Riesen in der Erlanger Deckung zu überwinden. Umgekehrt kam der Erlanger Angriff nun besser in Schwung. Antonio Metzner traf dreimal aus dem Rückraum, Sebastian Firnhaber sogar vier Mal vom Kreis und so war plötzlich der Ausgleich da. Mit einer Fackel in letzter Sekunde sicherte Fabian Gutbrod seiner Mannschaft zumindest ein knappe Halbzeitführung (15:14). Ein Ruhekissen für die zweiten 30 Minuten war das natürlich nicht.
Die begann der BHC auf der Mittelposition mit Tomas Babak für den bis dahin dreifachen Torschützen Linus Arnesson, der in Angriff und Abwehr durchgespielt hatte.
Umso überraschender nach der verbissen und am Ende auf Augenhöhe geführten ersten Hälfte, wie leicht sich der BHC kurz nach der Halbzeit absetzen konnte. Zwar gelang Erlangen zunächst noch der Ausgleich, doch mit einem 4:0-Lauf legten die Löwen dann erst einmal reichlich Luft zwischen sich und die Gäste. Während Gunnarsson vom Siebenmeterpunkt und von Außen sowie Fabian Gutbrod sogar nach einem Tempogegenstoß verlässlich trafen, hatte Erlangen in der Offensive nun arge Schwierigkeiten. Dazu trug neben der aufmerksamen BHC-Deckung auch wieder Tomas Mrkva im Tor bei, der nach 45 Minuten bereits neun Paraden auf seinem Konto hatte, wobei ihm mindestens die Hälfte gegen frei auf ihn zufliegende Gästespieler gelang. Die Erlanger schwächten sich zusätzlich durch sich häufende Zeitstrafen, so dass der BHC mit einem Sechs-Tore-Vorsprung beim 25:19 bereits neun Minuten vor Schluss auf einen sicheren Sieg zusteuerte. Er war der dritte Treffer von Schmidt, der nach der Pause besser zur Geltung kam und seine Klasse erneut beweisen konnte. Zwar holte Erlangen danach noch etwas auf, doch in wirkliche Schwierigkeiten ließ sich der clever agierende BHC nicht mehr bringen.