BHC zeigt unverändert Siegeswillen

Handball: Gegen den ehemaligen Erstliga-Rivalen Balingen biegt der Zweiligameister das Spiel nach 21:23 noch um — 26:24.

Foto: Stefan Fries

Im letzten Solinger Heimspiel der Saison unterstrichen die Spieler des Bergischen HC den sportlichen Ehrgeiz, von dem ihr Trainer Sebastian Hinze immer wieder spricht. Beim 26:24 (12:12)-Sieg gegen einen spielstarke HBW Balingen-Weilstetten wankte der Primus der 2. Handball-Bundesliga am Samstag durchaus. Wie im Hinspiel (30:29) verlangten die Gäste dem bereits feststehenden Meister alles ab. Doch der behielt letztendlich erneut die Oberhand.

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Dementsprechend sprach Hinze seinem Team auch das Lob aus: „Bis auf fünf Minuten sind wir immer weiter gegangen.“ Damit hatte der Coach natürlich Recht. Genau das taten die Gastgeber in der Tat. Auch nach dem 21:23-Rückstand (50.) machten sie ihren Ruf, nie aufzustecken und stets das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu behalten, alle Ehre. Sie drehten die Partie in den letzten Minuten nicht nur um, sondern verteidigten dann auch den herausgeworfenen Vorsprung.

So wie beim 25:24 knapp 30 Sekunden vor dem Abpfiff, als Torhüter Christopher Rudeck einen Siebenmeter parierte und den drohenden Ausgleich verhinderte.

Aber nicht nur der ehemalige Junioren-Nationalkeeper drückte der Partie nach seiner Einwechslung (50.) in den letzten Minuten seinen Stempel auf. Auch sein Torwartkollege Bastian Rutschmann war - ebenso wie Tomas Mrkva - ihr Gegenüber auf Balinger Seite - sehr gut aufgelegt. Die Keeper ließen die Werfer auf beiden Seiten immer wieder verzweifeln. Auf dem Feld zog der junge Pole Maciej Majdzinski die Blicke auf sich. Nicht nur wegen seiner sechs Treffern war er einer der Besten auf dem Feld. „Mit ihm hatten wir so unsere Probleme“, gestand Jens Bürkle, Trainer der „Gallier“ von der Schwäbischen Alb nach der Begegnung. Hinze hatte den 22-Jährigen von Beginn an gebracht und Kapitän Kristian Nippes sowie Bogdan Criciotoiu eine Pause gegönnt.

Angesichts der erstmals nach Jahrzehnten in NRW auf eine Woche ausgedehnten Pfingstferien und des DFB-Pokalfinales im Fernsehen - bei dem im Gegensatz zum Duell in der Klingenhalle der haushohe Favorit verlor — darf die Besucherzahl von 1752 als zufriedenstellend bezeichnet werden. „Das schöne Wetter hat viele dann wohl auch zu kurzfristigen Trips animiert. Normal kommen wir zu viert. Zwei haben aus eben diesem Grund abgesagt“, sagte der Wuppertaler Unternehmer und BHC-Fan Matthias Conrads vor der Partie mit Blick auf den halb leeren Parkplatz.

Doch die, die gekommen waren, kamen nicht nur in der spannenden Endphase auf Temperatur und feuerten den BHC so an, als wenn der noch um die Meisterschaft kämpfen würde. Arnor Gunnarssons 1:0-Führungstor aus dem rechten Rückraum war ebenso animierend, wie einige aus Sicht der Heim-Fans knifflige Entscheidungen der Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner. So wurde beispielsweise der Jubel über ein vermeintliches Siebenmetertor von Gunnarsson nach zwölf Minuten abrupt erstickt, weil das Duo auf Fußfehler entschied. Zu diesem Zeitpunkt lag der BHC mit 3:6 hinten. In der Folge besann sich die Mannschaft um den schwedischen Kreisläufer Max Darj wieder auf ihre Tugenden, auf das, was sie über die ganze Saison hinweg auszeichnet hat: den unbändigen Willen gewinnen zu wollen.