Radsport Blitzschnelle Sprints und gefährliche Stürze bei "Rund um Wuppertal"
Das Radrennen rund um Wuppertal lockte viele Fahrer, aber nur wenige Zuschauer nach Langerfeld.
Rasante Kurvenfahrten, kraftvolle Antritte und verbissene Spurts bei Zieldurchfahrt oder Prämiensprints - das Radrennen „Rund um Wuppertal“ bot am Wochenende wieder eine Menge von dem, was den Radsport attraktiv macht. Sieger des Tages auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs durch Fleute, Preußen-, Regenten- und Clausewitzstraße in Langerfeld war Nils Büttner vom Team Kern aus Spich, der seine schnellste von 75 Runden des abschließenden Elite-Herren-Rennens mit mehr als 47 Stundenkilometern im Durchschnitt durchfuhr und schließlich im spannenden Schlusssprint den Ex-Endspurtler Benjamin Sydlik (fährt jetzt für das holländische Team (Veldhoven) ganz knapp besiegte.
Schade, dass über den Tag verteilt nur etwa 200 Zuschauer die insgesamt sechs Rennen verfolgten, alleine dieses Finale hätte mehr verdient gehabt. Doch während nebenan die Massen zu einem Kram- und Trödelmarkt strömten, herrschte an der vom RV Endspurt wieder mit großem Aufwand präparierten Strecke weitgehende Leere.
Der Vereinsvorsitzende Stephan Siebenmorgen freute sich allerdings über ein Plus von zehn Startern gegenüber dem Vorjahr und darüber, dass man nicht nur Radasse aus dem Bezirk, sondern auch aus weiter entfernten Städten wie Gütersloh und Düren und sogar aus den Niederlanden anlocken konnte. „Das Rennen hat sich etabliert und ist beliebt“, sagte er. „Auf dieser Runde gibt es kein Ausruhen, man muss in jeder der vier Kurven aufpassen und auf den Geraden stetig Gas geben, sonst ist man ganz schnell weg vom Fenster“, beschrieb Horst Michaelis vom RV Endspurt die Besonderheit der Strecke und des Rennens. Auch mit 50 Jahren fährt er noch bei den Elite-Herren mit, wurde im stark besetzten Feld Gesamt-17. Und holte damit einen von insgesamt vier Bezirksmeistertiteln für die Gastgeber. Die Meisterschaften des Radbezirks Bergisch Land wurden parallel ausgefahren.
Eine davon holte Lokalmatadorin Simona Janke, die als Gesamt-Vierte des Damenrennens wie der Rest des Feldes gegen Lydia Ventker vom RSV Gütersloh keine Chance hatte. „Von Anfang an hatte ich als Ziel nur den Sieg im Kopf“, erzählt die Düsseldorferin, für die es der 15. Sieg im 30. Rennen in diesem Jahr gewesen war. Zuletzt hatte sie bei einer Rad-Großveranstaltung in Bochum sogar gegen Profis gewonnen. In Langerfeld nahm sie dem Rest des Feldes zwei bis drei Runden ab.
Gar zwölf Runden hinter dem Sieger des gemeinsamen Rennens der Senioren III, IV und der U17 kam mit dem 81-jährigen Karl Otto Franke von Blitz Barmen der wohl älteste Teilnehmer ins Ziel, wurde Bezirksmeister der Senioren IV und bekannte, dass er in seinem Alter lieber vorsichtig gefahren sei. Mehrere Stürze, unter anderem der des Klassen-Konkurrenten Frank Burdach (Team ME) gaben ihm Recht. Nach dem schwersten Sturz des Tages bei den Herren II musste das Rennen kurz unterbrochen, ein Teilnehmer ins Krankenhaus gebracht werden. „Vermutlich ist er gegen den Bordstein gefahren“, sagte Stephan Siebenmorgen, der in dem Rennen selbst mitgefahren war.