Boxen: Höhentraining für den Erfolg
Boxerin Olivia Luczak gibt für die WM alles.
Wuppertal. "Ich liebe hartes Training" sagt Olivia Luczak (BSU Wuppertal), die deutsche und polnische Meisterin im Frauenboxen. "Aber die elf Tage im Höhentrainingslager in Karpacz, die waren selbst mir zu anstrengend."
Zusammen mit 14 anderen polnischen Boxerinnen hatte sich die Wuppertaler Studentin der Sicherheitstechnik und Vize-Europameisterin elf Tage lang in den Bergen mit vier Mal Training täglich auf die Weltmeisterschaften im Frauenboxen vorbereitet, die vom 20. bis zum 30. November in Ningbo in China ausgetragen werden.
"Bei unseren täglichen Konditionsläufen haben wir 300 Höhenmeter auf unwegsamen Gelände zurückgelegt," erklärt die Deutsch-Polin, die für Polen startet, weil dort das Frauenboxen umfangreicher gefördert wird. Allerdings auch in Gestalt von Trainingslagern wie dem in Karpacz.
"Da gab es praktisch keine Regenerationsphase", erklärte Olivia Luczak bei einer kurzen Stipp-Visite in der Turnhalle "am Höchsten", wo die BSU unter Monsif Gammodi, dem Entdecker der Vorzeige-Athletin, trainiert. Es folgte für sie ein weiteres Trainingslager an der polnischen Ostseeküste, wo zum Abschluss am 15. November ein Länderkampf gegen Italien stattfinden wird.
"Am 20. November fliegen wir nach Peking, und von dort stehen uns noch etwa 10 Stunden Zugfahrt nach Ningbo bevor. Aber wenn am Ende eine WM-Medaille heraus springt, dann hat sich die ganze Plackerei gelohnt", so Olivia Luczak, die am 24. November 27 Jahre alt wird.
Das schönste Geschenk könnte ihr das Internationale Olympische Komitee im Dezember machen. Dann wird entschieden, ob Frauenboxen 2012 in London olympisch wird. "Eine Olympia-Teilnahme ist ein Lebenstraum von mir", meint die Weltergewichtlerin und sieht gute Chancen für olympisches Frauenboxen.
"Boxen ist bei den Sommerspielen die einzige Sportart, von der Frauen ausgeschlossen sind. Dabei wurden schon im 18. Jahrhundert Frauenkämpfe ausgetragen."