BTV stürzt Favorit Ronsdorf

Vor 500 Zuschauern gewinnt der Aufsteiger im 2. Regionalliga-Derby knapp mit 78:75.

Wuppertal. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, skandierte der BTV-Anhang am Samstagabend um kurz vor 20 Uhr in der Heckinghauser Halle und die Barmer Basketballer ließen sich gerne feiern. Es war der stimmungsvolle Abschluss eines stets spannenden 2. Regionalliga-Derbies, in dem die Hausherren den favorisierten Nachbarn DT Baskets Ronsdorf mit 78:75 (14:17, 17:16, 24:23 und 23:19) besiegten und aufgrund des direkten Vergleichs in der Tabelle überflügelten. Knapp 500 Zuschauer bildeten dabei eine Kulisse, wie es sie in den vergangenen Jahren im Wuppertaler Basketball nicht mehr gegeben hatte, auch Dank der zahlreichen Ronsdorfer Fans.

Die Gäste konnten von Beginn an nicht die gewohnte Dominanz ausüben, vergaben — wie auch die Barmer — zu viele leichte Würfe, blieben aber bis zum letzten Viertel mit 56:55 hauchdünn vorne. Beim 61:57 gab es die höchste DT-Führung, doch dann schied beim Spitzenreiter mit Gordon Geib, Marek Twarog und Michael Hagedorn ein Stammspieler nach dem anderen nach dem fünften Foul aus. Der BTV nutzte das, angetrieben von den hervorragenden Cem Karal und dem besten Scorer Nils-Neusel-Lange. DT-Trainer Marek Twarog monierte anschließend, das die Schiedsrichter viel zu kleinlich gepfiffen hätten, allerdings sei sein Team auch nie in den Rhythmus gekommen und habe einfach zu schlecht abgeschlossen.

Den Anfang vom Ende leitete ausgerechnet DT-Spielertrainer Gordon Geib ein, der gerade ins Spiel zu finden schien, sich dann aber sein viertes Foul leistete und wegen Meckerns noch ein „technisches“ hinterher kassierte. Geib musste raus und der BTV zog dank der vier verhängten Strafwürfe und des anschließenden Ballbesitzes auf 68:64 davon.

Beim 71:64 durch den BTV-Center Björn Klaas schien fünf Minuten vor Schluss die Vorentscheidung gefallen, doch Ronsdorf gab sich nicht auf, kam dank Routinier Zuri Williams, des nach übernervösem Beginn stärker werdenden Ex-BTVers Michael Hagedorn und seines Besten Scorers Mike Baron zum 74:74-Ausgleich. Gänsehautstimmung in Heckinghausen, aber anders als bei den bisherigen Auseinandersetzungen beider Mannschaften behielten diesmal die Barmer die Nerven und zogen wieder auf 78:75 davon. Klaas verpasste zwar mit zwei Freiwürfen den Sack endgültig zuzumachen, aber als Mike Baron in letzter Sekunde nach Pass des erstmals eingesetzten 2,11 Meter langen Neuzugangs Stephan Reinholdt mit einem Dreier-Versuch nur den Ring traf war der Sieg perfekt.

Aufstiegsträumen gibt man sich beim Aufsteiger BTV nicht hin, genießt nur den Augenblick, wie Center Venderbosch, der seine größeren Gegenüber Petar Marinkovic (abschlussschwach) und Reinholdt (ihm fehlt noch Spielpraxis) überragte. „Wir haben als Team gespielt“, nannte Cem Karal den an diesem Tag vielleicht größten Pluspunkt des BTV. Zehn Spieler hatte Trainer Joachim Wein eingesetzt und damit in größerem Maße, als die DT neue Impulse setzen können.