Fußball-Oberliga CSC kommt in Kray unter die Räder

Wuppertal/Essen · Beim 1:7 lässt der Fußball-Oberligist alle Tugenden vermissen. Nur der junge Altuntas trifft.

Trainer Peter Radojewski war ob der Leistung seines Teams stinksauer.

Foto: OTTO KRSCHAK

Es war der bis dato schwärzeste Tag des Cronenberger SC in der noch jungen Oberliga-Saison. Beim Mitaufsteiger FC Kray unterlag der CSC mit 1:7 (0:5) und ließ vor allem im ersten Durchgang alles vermissen. Als Schiedsrichter Marcel Donath die Spieler zum Pausentee in der Kray-Arena bat, brandete ob der Leistung des Essener Aufsteigers lauter Jubel auf. Der starke Auftritt der Gastgeber war dabei aber maximal die halbe Wahrheit einer denkwürdigen ersten Hälfte. Innerhalb von neun Minuten (35. bis 44.Minute) zerlegte der FC Kray den Cronenberger SC in seine Einzelteile.

Wie begossene Pudel schlichen die Spieler des CSC Richtung Kabinentrakt - sie hatten in den Minuten zuvor eindrucksvoll aufgezeigt bekommen, was gegen einen spielstarken Gegner passiert, wenn man nur Begleitschutz gewährt. Viel zu schnell ging es bei sämtlichen Krayer Angriffen für die Cronenberger, die bei sommerlichen Temperaturen ein zeitweise bemitleidenswertes Bild abgaben. Das allein auf das Fehlen der Stürmer Ercan Aydogmus und Kabiru Mohammed zu schieben, wäre viel zu einfach. Die Grundtugenden, die den Aufsteiger beim Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen so stark gemacht hatten, waren eine Woche später wie weggeblasen.

Insbesondere Krays Spielmacher Yassine Bouchama machte den Unterschied in einem ungleichen Duell. Immer wieder initiierte der 22-jährige gefährliche Angriffe und stellte den CSC vor unlösbare Probleme. Dabei konnte man an der Buderusstraße in den ersten 20 Minuten noch den Eindruck gewinnen, dass die Gäste einigermaßen im Spiel sind - doch spätestens mit dem 0:2 durch Kevin Barra (35.) war das nur noch Schall und Rauch. „Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, haben die Räume nicht eng gehalten und waren körperlich unterlegen. Klar, dass der Gegner dann regelmäßig vor unserem Tor auftaucht“, schäumte Trainer Peter Radojewski vor Wut. Dass der CSC nach dem Seitenwechsel das Ergebnis einigermaßen erträglich gestalten konnte, lag zum einen an den Gastgebern, die zwei Gänge zurückschalteten, zum anderen an einer etwas verbesserten Körpersprache des CSC - dennoch fielen auch die Gegentreffer sechs (67.) und sieben (89.) zu leicht. Winziger Lichtblick war das zwischenzeitliche 1:5 (61.) durch den jungen Tuncay Altuntas, der die Rolle des einzigen Stürmers übernahm.

So aber ist die bisherige Saisonbilanz des CSC besorgniserregend - sieben der acht Partien gingen verloren - und weil vermeintliche Mitkonkurrenten im Abstiegskampf immer wieder punkten, ist der Blick auf die Tabelle zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig. Ausgerechnet jetzt ist der nächste CSC-Gegner die Mannschaft der Stunde: Gegen den 1.FC Monheim, der Tabellenführer Straelen die erste Niederlage zufügte, braucht die Radojewski-Elf am Samstag (17 Uhr) eine klare Leistungssteigerung, will sie nicht erneut unter die Räder geraten.

(mkp)