Wuppertal Cross-Triathlon: Voller Matsch — aber überglücklich

Fast 400 Sportler nehmen an der zehnten Auflage des Cross-Triathlons auf Küllenhahn und im Burgholz teil — es gab nur drei Stürze.

Foto: Otto Krschak

Wuppertal. Von oben bis unten mit Schlamm aus dem Burgholz besprenkelt — so erreichten am Sonntag fast 400 Teilnehmer des zehnten Sparda Bank-Crosstriathlons zwar ziemlich schmutzig, aber überglücklich das Ziel an der Müllverbrennungsanlage auf Küllenhahn. Unter ihnen auch die Rookies, die von Trainern des Wuppertaler Tri-Clubs mehrere Monate auf ihren ersten Wettkampf in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen vorbereitet worden waren.

Als erste Frau der Trainingsgruppe kam Tina Kowalewski ins Ziel. „Ich bin super zufrieden“, sagte die 39-Jährige, die nicht einmal eineinhalb Stunden für ihre Triathlon-Premiere gebraucht hatte. Die 500 Meter Schwimmen im Freibad des SV Neuenhof bewältigte sie in etwas mehr als 15 Minuten. Danach ging es mit dem Rad auf und ab durchs Burgholz. Kein Problem für die Sprockhövelerin: „Ich komme vom Mountainbike-Fahren.“

Ihre Fähigkeiten waren auf der Cross-Strecke, für die sie 43 Minuten und 30 Sekunden brauchte, natürlich goldwert. Denn, wer bergab nicht rechtzeitig genug schaltete, musste absteigen und berghoch schieben. Das blieb dem ein oder anderen Sportler denn auch nicht erspart, der bei Helfer Rolf Werg vorbeikam. Der 61-Jährige stand vier Stunden lang an einem der „neuralgischen“ Punkte der Radstrecke und rief den Triathleten immer wieder ein fröhliches „hier bitte rechts abbiegen“ zu.

Für viele hatte der Tri-Club-Sportler, der selbst seit Jahren bei Triathlon-Wettbewerben über die Langdistanz startet, aber auch aufmunternde Worte: „Das sieht gut aus“, oder: „Zieh’ noch einmal dran!“ Das beflügelte den ein oder anderen für die letzten der 14 beziehungsweise 28 Kilometer.

Dass die Veranstaltung seines Vereins nach dem Ausstieg des Hauptsponsors, der Sparda- Bank, für das kommende Jahr auf der Kippe steht, stimmt Werg traurig. „Ich hoffe natürlich, dass sich jemand findet, der es uns ermöglicht, den Crosstriathlon weiterhin auf die Beine zu stellen“, sagte der ehrenamtliche Streckenposten am Sonntag zwischen einem „hier rechts“ und einer „weiter so“-Ermunterung an die Triathleten.

Einem der Teilnehmer war damit aber nicht zu helfen: Er hatte vor dem Wettkampf vergessen, den Chip für die elektronische Zeitmessung an seinem Schuh zu befestigen. „Alles für die Katz“, rief er enttäuscht, fuhr aber dennoch weiter.

Vorbereitung ist beim Triathlon eben (fast) alles. Das wusste auch Rookie Martina Kowalewski, als sie nach fünf Kilometern Laufen schließlich ihren ersten Triathlon erfolgreich beendet hatte. Noch im Ziel gab es ein Lob für ihre Trainer. „Unsere Trainingspläne und die gesamte Betreuung durch den Verein waren einfach perfekt“, sagte die Sprockhövelerin, die beim Abfahren der Radstrecke eine Woche vor dem Wettkampf im Burgholz noch gestürzt war und an dieser Stelle am Sonntag also besonders vorsichtig agierte.

„Insgesamt hat es nur drei Stürze gegeben“, erklärte Organisator Dieter Fickert. Alle drei seien glimpflich ausgegangen: „Nur Schürfwunden. Das ist in zehn Tagen wieder vergessen.“

Nicht vergessen werden viele der Teilnehmer — allen voran die Tri-Club-Rookies — das Abklatschen mit Fickert im Ziel. Denn der Organisator ließ es sich auch bei der zehnten Auflage nicht nehmen, jeden Finisher persönlich zu beglückwünschen.