Regionalliga West Der WSV setzt sich neue Ziele
Nach dem Pokalaus gegen RWE soll es in der Liga noch so weit wie möglich nach oben gehen. Am Samstag geht es zum Absteiger Siegen.
Wuppertal. Ein Sieg ist für einen Fußballer nach einer enttäuschenden Niederlage die beste Medizin. Nach diesem Motto hat sich der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV beim Gastspiel in Siegen für den kommenden Samstag (14 Uhr, Leimbachstadion) einiges vorgenommen. „Unser Ziel ist es natürlich in der Abschlusstabelle so weit wie möglich oben zu stehen, das ist die beste Visitenkarte für die kommende Spielzeit“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen. „Am besten vor Rot-Weiss Essen“, fügt Sportvorstand Manuel Bölstler hinzu.
Folgerichtig wird Vollmerhausen die Mannschaft am kommenden Samstag allein nach dem Leistungsprinzip aufstellen. Noch sei nicht die Zeit gekommen, Perspektivspieler für die kommende Spielzeit fest einzubauen. Obwohl feststeht, dass Leihspieler wie Yordi Teijsse und Jan Holldack definitiv nicht über das Saisonende hinaus in Wuppertal zu halten sein werden, sollen sie in Siegen auflaufen — wenn sie rechtzeitig fit werden. Allerdings kuriert Jan Holldack zurzeit eine Nasennebenhöhlenentzündung aus, während Yordi Teijsse über muskuläre Probleme klagt. Davide Leikauf bleibt das Verletzungspech in der Rückrunde treu. Er muss wegen einer Fußprellung aus dem Spiel gegen die U 23 von Schalke 04 pausieren.
Mit Innenverteidiger Juil Kim erhielt ein Spieler aus dem A-Jugend-Bundesligateam einen Zweijahresvertrag. „Er ist noch kein fertiger Spieler, aber bringt gute Voraussetzungen mit, um sich bei uns weiter zu entwickeln“, sagt Stefan Vollmerhausen. Juil Kim weist mit einer Körpergröße von gut 1,90 Meter Gardemaß für seine Position auf und hat Vollmerhausen und Sportvorstand Bölstler durch gute Leistungen im Training der ersten Mannschaft überzeugen können. „Ich freu mich auf die nächsten Jahre, aber erst einmal zählt es für mich, alles zu geben, um mit der U 19 in der Bundesliga zu bleiben“, sagt der Nachwuchsspieler. Ob weitere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung nach oben schaffen, lässt Vollmerhausen offen. Grundsätzlich sieht er aber nicht die Notwendigkeit eines weiteren gravierenden Umbruchs wie zum Beispiel in der letzten Oberligasaison oder vor der aktuellen Spielzeit.
„Keiner der Spieler hat bisher die Absicht geäußert, uns zum Saisonende zu verlassen. Daher gehe ich davon aus, dass wir auf acht oder neun Spieler aus der Stammformation aufbauen können“, so Vollmerhausen. Dass die Zuschauerzahl bei der Heimniederlage gegen die U23 von Köln nach dem Pokalaus auf gut 2000 gesunken war, hat man beim WSV durchaus registriert. „Die 2000 Zuschauer haben uns aber toll unterstützt und uns nicht ausgepfiffen“, sagt Manuel Bölstler. Er warnt vor überzogenen Erwartungen und bittet die Fans, das Konzept 2020 nicht so zu verstehen, dass es für den Verein bereits in der kommenden Spielzeit nur um den Aufstieg gehen könne. „Wir wollen uns bis 2020 Schritt für Schritt in diese Richtung entwickeln.“ Gute Leistungen und zufriedene Fans in den sieben Spielen bis zum Saisonende wären tatsächlich die beste Visitenkarte für die kommende Saison.