Breitensport Wochenende der Rekorde beim 24-Stunden-Schwimmen
Wuppertal · Mehr als 1300 Teilnehmer bedeuteten eine deutliche Steigerung. Die legen 3 886 950 Meter zurück.
1327 Schwimmerinnen und Schwimmer nahezu aller Altersklassen waren am Wochenende ins Schwimmleistungszentrum gekommen, um beim 34. Wuppertaler 24-Stunden-Schwimmen auf einer der 20 abgeteilten Bahnen zu je 25 Metern Länge Fitness und Ausdauer im Wasser zu testen. Mehr als 3800 Kilometer, genau drei Millionen 886 950 Meter sammelten sie bis zum Ende, wobei die Zahlen deutlich über denen des Vorjahres lagen und an die Glanzzeiten der Traditionsveranstaltung erinnerten.
Svenja Gericke bringt es
allein auf 44 Kilometer
Und eine stellte sogar die Kondition der Protokoll führenden Bahnassistenten auf besonders harte Proben: Svenja Gericke vom ASV Wuppertal. Die 15 Jahre alte Athletin erwies sich als wahre Marathon-Frau und legte an den beiden Tagen kaum vorstellbare 44 Kilometer zurück. „Am Samstag konnte ich nur sechs Stunden schwimmen, weil ich Kopfschmerzen bekommen hatte. Aber, am Sonntag war ich von 3.30 Uhr bis zum Ende der Pokalwertung um 12 Uhr im Wasser“, erklärte die junge Dame eher beiläufig, gestand aber, dass es weniger langweilig als anstrengend gewesen sei. Nachdem sie von Organisator Frank Hübel den Marathon-Pokal und die dazugehörige Urkunde erhalten hatte, gab sie aber zu verstehen: „Das möchte ich demnächst noch steigern.“
Es war ein Wochenende der kleinen und großen Rekorde. Und bei der Siegerehrung strahlte der erst vier Jahre alte Mio besonders: Er ist erst seit einem halben Jahr Schwimmer und legte respektable 400 Meter zurück. Den Beifall der übrigen erheblich älteren Wasserratten genoss er sichtlich - ebenso wie die fünf Jahre alte Mary, die als jüngstes Mädchen stattliche 1000 Meter heruntergespult hatte. Ältester Teilnehmer war der 85 Jahre alte Hans Ludwig Friederici, der es auf respektable 2100 Meter brachte.
In Spitzenzeiten sind
160 Schwimmer im Becken
Frank Hübel, der an der Spitze des aus rund zehn Helferinnen und Helfern bestehenden Orga-Teams stand, war mit dem Erfolg der 24 Stunden im SLZ zufrieden. „Am Samstag begann es recht verhalten um 13 Uhr. Da waren erst 16 Bahnen frequentiert, doch eine dreiviertel Stunde später waren bereits 160 Schwimmerinnen und Schwimmer im Wasser.“
Und die große Wasserfläche kam nie zur Ruhe. Auch in der Nacht, als die Beleuchtung auf ein Drittel heruntergedimmt und die Musik dem Schlafbedürfnis der müden Aktiven angepasst war, zogen einige Unentwegte ihre Bahnen. „Leer war das Becken nie“, so Hübel. Die 70 Brötchen, die um 6 Uhr morgens in einer Bäckerei gekauft worden waren, wurden sofort von Anke Hild und ihrer Mannschaft belegt und fanden bereits um 6.30 Uhr bei denen, die in Schlafsäcken und auf Isomatten übernachtet hatten, reißenden Absatz. Danach ging es wieder auf die Bahnen, wobei das Carl-Duisberg-Gymnasium im und am Becken ständig präsent war.
„Wir legen großen Wert auf Sport“, erklärte Susanne Meine-Falk, Lehrerin für Deutsch und Sozialwissenschaften, die mit Claudia Hülsmann aus der Elternschaft die erste Schicht beim Protokollieren der geschwommenen Bahnen übernommen hatte. Für jede Bahn ein Kreuzchen. Da kam beim CDG eine Menge zusammen, denn Schüler, Eltern und auch einige Lehrer („Schließlich haben wir eine Vorbildfunktion“) kamen mit 118 Aktiven auf imponierende 361 350 Meter.
Mehr als 1000 Urkunden wurden am Protokolltisch ausgefüllt, und im Laufe der 24 Stunden ausgehändigt, ehe zum Abschluss auf vier frei geräumten Bahnen die Schatzsuche für die Jüngsten bis elf Jahren begann. Frank Hübel und Tochter Lisann (12), die zuvor die von ihr erhofften zwölf Kilometer geschwommen war, warfen Überraschungs-Plastikeier ins Wasser. Mehr als 50 kleine Schwimmer fischten diese heraus und konnten die Bons im Innern gegen Kuscheltiere, Badekappen und Handtücher einlösen. Da gab es noch einmal ebenso fröhliche Gesichter wie bei der abschließenden Siegerehrung der einmal mehr vom Schwimmverband Wuppertal glänzend organisierten Veranstaltung.