Fußball-Bezirksliga Vohwinkel spielt seine Klasse aus

Im Top-Derby der Bezirksliga beim TSV Ronsdorf dreht der FSV einen Rückstand noch in ein 2:1 um. Germania unterliegt zu Hause gegen DV Solingen.

Vohwinkels Benjamin Wünschmann im Kopfball-Duell gegen Kevin Fajkis und Daniel Gordzielik.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Nach zwei Spielabsagen durfte der TSV Ronsdorf endlich wieder in die Meisterschaftsvergabe in der Fußball-Bezirksliga eingreifen, doch die Spielpause zeigte Wirkung und die Zebras unterlagen gegen den FSV Vohwinkel mit 1:2 (1:0).

Beide Mannschaften hatten sich zum Ziel gesetzt, ihre beeindruckenden Serien zu verteidigen. Das gelang vor der für diese Partie enttäuschenden Kulisse von lediglich 100 Zuschauern nur dem FSV, während die Zebras erstmals seit dem 22. September 2019 besiegt wurden.

Die Tabellenkonstellation vor dem Derby an der Parkstraße war klar: die Zebras als Tabellensechster mit zwei Spielen weniger als der FSV wiesen fünf Punkte Rückstand auf und wollten den verkürzen. Das Team von Trainer Günter Abel hatte sich als Tabellendritter zum Ziel gesetzt, den Abstand zu den beiden vorne liegenden Mannschaften nicht größer werden zu lassen. Mit kompletter Kapelle reisten die Füchse an und erwischten auch den besseren Start. Doch in den ersten 20 Minuten blieben Torchancen und Strafraumszenen Mangelware. Das lag nicht zuletzt daran, dass die letzten Pässe auf beiden Seiten zu schlampig gespielt wurden. Gegen die 3-5-2-Taktik der Ronsdorfer taten sich die Gäste aus Vohwinkel schwer. Die Ronsdorfer Führung in der 22. Minute fiel quasi aus dem Nichts: Nach Doppelpass mit Leon Elbl hatte Pascal Homberg, der auch als Anspielstation und Ballverteiler auffällig agierte, aus 14 Metern wuchtig flach ins lange Eck abgezogen. FSV-Kapitän Stephan Schneider verletzte sich anschließend noch am Kopf und musste nach 26 Minuten durch Nico Tepel ersetzt werden. Nach einer halben Stunde parierte FSV-Keeper Marcel Röhr einen strammen Schuss von Robin Rehmes glänzend. Auch bei einem Freistoß aus fast 40 Metern von Rehmes musste Röhr auf der Hut sein. Die Gäste wirkten bis dahin harmlos und ideenlos. Weder Fredi Lühr, noch Tarkan Türkmen oder Jens Perne konnten die massierte Defensivabteilung der Ronsdorfer in Verlegenheit bringen.

Das sollte sich in der zweiten Halbzeit schlagartig ändern. Mit taktischer Umstellung, größerem läuferischen Aufwand und mehr Galligkeit drängte das Team von Günter Abel auf den Ausgleich. Nur noch sporadisch waren die Angriffsbemühungen der Gastgeber. Nach einer Stunde brachte Abel Julian Kanschik für Samet Caliskan und bewies ein glückliches Händchen: der Minutenzeiger hatte nicht einmal eine Umdrehung gemacht, da verwertete Kanschick eine Hereingabe von Türkmen zum Ausgleich. Auf der Gegenseite scheiterte Homberg noch einmal knapp, doch der FSV witterte seine Chance, drückte nun auf die Führung. In der 69. Minute war es soweit: Türkmen, der wieder einmal auch gut gegen den Ball gearbeitet hatte und ständig in Bewegung war, belohnte sich für seine Leistung mit einem fulminanten Schuss aus 25 Metern ins lange Eck.

Aufgrund der zweiten Halbzeit sei der Sieg verdient gewesen, waren sich beide Trainer einig, wobei Ronsdorfs Denis Levering als weiteres Argument die individuelle Klasse der Füchse anführte.


SSV Germania – DV Solingen 0:1 (0:0). In einem mäßigen Bezirksligaspiel unterlag Germania dem Tabellenfünften. SSV-Trainer Damian Schary beurteilte die Niederlage als unnötig. „Wir sind nicht so ins Spiel gekommen wie vergangene Woche. Dennoch hatten wir in der ersten Hälfte zwei Chancen, um in Führung zu gehen“, sagt er. Nach einer Ecke fiel fast die Führung für Germania, aber ein Solinger Abwehrspieler kratzte den Ball in letzter Sekunde von der Linie. Nach der Pause kamen die Solinger besser ins Spiel und gingen nach mehreren individuellen Fehlern des SSv durch Hayrullah Alici (54.) in Führung. „Wir sind dann unter unseren Möglichkeiten geblieben und wurden nicht mehr gefährlich“, sagt Schary. Der Vorsprung Germanias auf die Abstiegsplätze bleibt bei 13 Punkten.

(ryz/lars)