Fußball-Hallenmeisterschaften: Traditionsturnier droht Aus
Organisator Bergische Sportpresse steigt bei den Hallenmeisterschaftenin der Uni-Halle aus, weil der WSV nicht teilnehmen möchte.
Wuppertal. Es hat den Status "Kultveranstaltung" und ist ein früher Höhepunkt im Wuppertaler Sportkalender: Dennoch ist derzeit fraglich, ob das Turnier um die Wuppertaler Hallen-Fußballmeisterschaften wie geplant am 8. Januar in der Uni-Halle stattfinden wird. Die 24. Auflage der Traditionsveranstaltung hängt am seidenen Faden. Denn nach fünf Jahren zieht sich der Verein Bergische Sportpresse (VBS) als Veranstalter und finanzieller Riskoträger aus der Organisation zurück.
Grund für den einstimmigen Beschluss des VBS-Vorstands ist der Verzicht des Wuppertaler SV, für die Neuauflage im Januar weder seine erste noch zweite Mannschaft zu melden, was wiederum nach Ansicht des VBS mit einem erheblichen Zuschauerrückgang verbunden wäre.
WSV-Geschäftsführer Achim Weber sagt zum Antrittsverzicht: "Wir können nicht mit der ersten Mannschaft teilnehmen. Das passt nicht in unsere Planung, weil die Spieler dann noch im Urlaub sind. Wir werden aber auch nicht mit der zweiten Mannschaft teilnehmen, weil junge Spieler dieser Mannschaft beim letzten Mal von anderen Spielern und Vereinsoffiziellen verbal attackiert worden sind. Wir haben den gleichen Respekt verdient wie andere Vereine. In diesem Jahr setzen wir mal aus, auch als Anregung zum Nachdenken für andere", sagte Weber am Freitag.
WSV-Präsident Friedhelm Runge begründet den Verzicht seines Klubs vor allem damit, dass "wir zum derzeitigen Zeitpunkt nicht hätten sagen können, mit welcher Mannschaft wir angetreten wären".
VBS-Präsident Manfred Osenberg bedauert die Entscheidung des WSV und begründet den Ausstieg der VBS so: "Der WSV war immer die Zugnummer bei dieser Veranstaltung, alle unterklassigen Mannschaften sind auch deshalb mit Begeisterung in der Uni-Halle angetreten. Wir haben schon in diesem Jahr, als der WSV mit der zweiten Mannschaft kam, deutlich weniger Karten im Vorverkauf abgesetzt als jemals zuvor. Leider tun sich die anderen Clubs, bis auf einige löbliche Ausnahmen, bei der Ticketabnahme sehr schwer. Hinzu kam der extreme Wintereinbruch an diesem Tag."
Der VBS hatte das Traditionsturnier vor fünf Jahren vom Fußballkreis Wuppertal/Niederberg übernommen. Dessen Vorsitzender Stefan Langerfeld will die Veranstaltung nun nicht sang- und klanglos auslaufen lassen. "Wir werden uns in der nächsten Woche im Vorstand mit dem Thema beschäftigen und nach Alternativen suchen, um das Turnier am Leben zu erhalten." Langerfeld kündigte an, mit dem WSV in Kontakt zu treten.
Peter Keller, Leiter des Sportamtes, sagt: "Die Stadt als Betreiber der Uni-Halle würde natürlich gerne sehen, wenn es weitergeht. Ohne das Turnier würde etwas fehlen. Im Moment weiß ich aber auch nicht, welche Alternativen es gibt."