Radsport/RC Gut Freund: gegründet vor 100 Jahren

Der RC Gut Freund steht für ein breites Angebot und hat zudem ein intaktes Vereinsleben. Fachabteilungen gibt es in den Bereichen Touristik, Wanderfahren und Hallenradsport. Und: Sportliche Erfolge gibt es auch.

Wuppertal. Wenn sich zwölf Männer und eine Frau dazu entschließen, einen Radsportverein zu gründen, dann mag das ein normaler Vorgang sein. Wenn aber nicht einmal alle Gründungsmitglieder ein eigenes Fahrrad besitzen, muss schon eine gehörige Portion Enthusiasmus und Liebe zum Radsport vorhanden sein. So geschehen ist es vor genau 100 Jahren, als die Geschichte des heute weit über die Stadtgrenzen bekannten Rad Club Gut Freund Wuppertal 1910 begann.

Die Verbundenheit zum Radsport ist von den ersten Vereinsmitgliedern bis in die heutige Zeit vererbt worden. Der RCGut Freund steht 100 Jahre nach der formellen Gründung für ein breites Angebot und hat zudem ein intaktes Vereinsleben. Fachabteilungen gibt es in den Bereichen Touristik, Wanderfahren und Hallenradsport, und es muss nicht weit in den Archiven zurückgeblättert werden, um auf sportliche Erfolge zu stoßen.

So klopfte im Kunstradbereich der Frauen-Sechser (mit Karina Lindemann, Stefanie Groene, Alice Wszetczka, Anke Plehn und Heike Theunissen) noch vor wenigen Jahren an die Türe der nationalen Elite an. Und auch heutzutage lernen Schülerinnen unter fachlicher Anleitung die atemberaubende Beherrschung von Körper und Sportgerät.

Die Radwanderer legten in den siebziger Jahren bis zu 130.000 Jahreskilometer zurück und wurden auch Sieger in der Bundeswertung. Vom Laurentiusplatz aus wird bei entsprechendem Wetter immer sonntags eine Tour gestartet, wobei auch Gäste willkommen sind. Die Touristikfahrer belegen in den Jahreswertungen regelmäßig vordere Plätze im Bezirk Bergisch Land sowie im Verband Nordrhein-Westfalen.

Arno Theunissen führt den Verein seit 2004 als Vorsitzender. Er musste das Amt ad hoc übernehmen, als sein Schwiegervater Lothar Halbach plötzlich verstarb. Halbach hatte den Verein seit 1972 geführt, und er prägte entscheidend die Wanderfachschaft im Landesverband.

Um das Erbe von Lothar Halbach fortzuführen, würde sich Theunissen zusammen mit Anke Plehn (Geschäftsführung) und den ehrenamtlichen Helfern über zahlreiche neue Mitglieder freuen, die den Sport und Geselligkeit mögen und leben wollen.

Der runde Geburtstag wurde im Kreis vieler Gratulanten im Intercity-Hotel gefeiert. Unter den Gästen waren Bürgermeisterin Silvia Kaut sowie der Vorsitzende des Stadtsportbundes, Klaus Fechtenhövel, und Volkmar Schwarz, Geschäftsführer des Stadtsportbundes.

Und so wie sich anno 1910 die Gründungsmitglieder mit den vorhandenen Fahrrädern abwechselten, ist man auch heute unter den "guten Freunden" bemüht, dass jedes Mitglied die Möglichkeit geboten wird, den Radsport nach seinen Vorstellungen auszuüben.