Kanu-Rennsport: Ende der Wettkampfpause auf dem Stausee
Nach zehn Jahren wieder Regatta mit Starts über die 200-Meter-Sprintstrecke.
Wuppertal. Nach fast zehnjähriger Unterbrechung fand erstmalig wieder eine Kanuregatta auf dem Beyenburger Stausee statt. Der Wupperverband ist mit seinen Umbauarbeiten soweit fortgeschritten, dass der Stausee randvoll aufgestaut war. Die Rennen wurden über die 200-Meter-Sprintstrecke ausgetragen. 13 Vereine aus NRW hatten 200 Athleten gemeldet.
Regattaleiter Wolfgang Hanemann war mit dem Meldeergebnis zufrieden. Bei idealen Wetterbedingungen hatte es Petrus mit den Kanuten gut gemeint und so konnten spannende Wettkämpfe mit knappen Zieleinläufen bestaunt werden.
Der im Moment beste Wuppertaler Kanute, Christopher Bootz, musste der Veranstaltung fernbleiben. Der Deutsche Kanu Verband setzt Bootz am kommenden Wochenende bei den Olympic-Hope-Games ein.
Zur Vorbereitung der Veranstaltung ist er in die Sportschule Kienbaum bestellt worden. Ihre besondere Klasse stellte aber das zweite Aushängeschild der Wuppertaler Kanuten, Cora-Mey Märker Neuhaus, unter Beweis.
In der 200-Meter-Staffel lag ihr Team mehr als eine Bootslänge beim letzten Wechsel zurück. Dennoch gelang ihr der Sieg mit einem Wimpernschlag Vorsprung. Aber nicht nur Spitzenleistungen waren am Stausee gefragt. Auch die ganz jungen Athleten sammelten ihre ersten Wettkampferfahrungen. Die DLRG-Ortsgruppe Ronsdorf um Uwe Orschel hatte nur drei Einsätze zu verzeichnen.
Richtig Bewegung kam aufs Wasser, als die Dickschiffe zum Start gerufen worden. Die KSG-Wuppertal hatte die Vereine aus Beyenburg zu einem Einlagerennen geladen.
Die ersten drei Plätze teilten sich dabei die Grundschule Siegelberg, die Schützenbruderschaft und die Turner vom BTB. Während hier noch der Spaß im Vordergrund stand, wurde es bierernst, als die ehemaligen Kanuten das alte Wuppertaler Traditionsboot der ruhmreichen 80er-Jahre auf den See brachten.
Hans-Martin Röse war es gelungen, so viele Ehemalige an den Stausee zu locken, dass drei Achter-Canadier, eingepeitscht von ihren Steuerleuten, an den Start gingen.
Die "alten" Herren waren hoch motiviert und ehrgeizig wie eh und je. Mit dem früheren Olympioniken und Junioren-Europameister Hartmut Faust am Schlag setzte sich das Boot des VfK Wuppertal durch.
Der heute 82-jährige Karl-Heinz Grimm, über Jahrzehnte Regattachef am Stausee, hatte einen riesigen Spaß, dass "seine" Regatta wieder aufgelebt war. Er und viele andere freuen sich nun auf eine Wiederholung 2011.