Tennis Grote gewinnt die Hitzeschlacht

Im Herren-Finale der Stadtmeisterschaft geht es über drei harte Sätze.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Alina Günther vom SV Bayer und Marcel Grote (Arminia Gütersloh) sind die Wuppertaler Stadtmeister 2016 in den offenen Klassen. Doch während der Bayer-Spielerin zwei Siege über ihre Mannschafskameradin Ulrike Borchel und über die Velberterin Zarah El Otmany für den Titelgewinn reichten, war es für Grote mit vier Spielen, davon drei über drei Sätze, bei glühender Hitze schon etwas schwieriger, zum ersten mal Stadtmeister zu werden.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Der 2,03 lange Wuppertaler, der für den Gütersloher Verbandsligisten seine Medenspiele bestreitet („meine Freundin wohnt in Gütersloh“, erklärte er), traf gestern auch im Finale auf einen zähen Gegner, der ihm zwischen 11.30 und 14 Uhr mittags alles abverlangte: Robert Welkner. Mit ihm hat er früher zusammen bei dessen Club Blau-Weiss Elberfeld gespielt. Beide lieferten sich überwiegend ein Grundlinien-Duell, bei dem im ersten Satz ein Break zugunsten Grotes entschied. Im zweiten Durchgang gelang dem kleineren Welkner nahezu alles, und er hatte nach 6:1 allen Grund, optimistisch in den dritten Satz zu gehen. Doch dann plagten ihn Muskelkrämpfe, die er auch durch Magnesium-Einnahmen nicht erfolgreich bekämpfen konnte. 6:1 gewann Grote den dritten Teil der mittäglichen Hitzeschlacht.

Alina Günther hatte in einem ähnlich heißen Spiel Ulrike Borchel 7:5 und 6:4 geschlagen und war nach diversen Teilnahmen erstmals Stadtmeisterin geworden. Ulrike Borchel hielt sich im Damen-Doppel mit Janina Schlösser beim 6:1, 6:2 über die Schwestern Denise und Michelle Bräuer (Erkrath) schadlos. Erfolgreichste Mitspielerin war einmal mehr Sylvia Hüttemann vom Ausrichter Wuppertaler TC Dönberg, die das Einzel der Damen 40 gegen ihre Dauerrivalin Sandra Schöneweiß von Rot-Weiss Stiepel 6:3 und 7:5 gewann und dann mit ihrer Partnerin das Doppel Damen 40 gegen die Bembergerinnen Manuela Rath und Angela Schwerter 6:2, 4:6 und 6:4 für sich entschied. In dem wechselvollen Spiel triumphierte die hoch gewachsene Dönberger Augenärztin vielfach mit ihrer unwiderstehlichen Vorhand.

„Ich bin rasiert worden“, formulierte drastisch Thomas Drees seine deutliche 4:6- und 1:6-Niederlage im Herren-55-Einzel gegen seinen Vereinskameraden Edy Topham (WTCD), der schlank und drahtig mit seinen geschmeidigen Bewegungen und der gestern unvermeidlichen Sonnenkappe glatt als Twen durchgehen könnte.

Den Abschluss der insgesamt 23 Wettbewerbe auf den Plätzen an der Horather Schanze bildete das Herren-Doppel, das einen mehr als kuriosen Verlauf nahm. Zunächst zeigten Bastian Cornelius (Gold-Weiss), der in den letzten Jahren nahezu jedes Doppel-Finale bestritten hatte, und sein Partner Sebastian Harks einen Gala-Auftritt. Meist schlugen schon ihre Aufschläge wie Blitze im gegnerischen Feld ein, wo Christian Cornelius-Hasenbach und Simon Baer (beide Gold-Weiss) sich über jeden parierten Ball freuten. 6:1, man rechnete mit einem superschnellen Ende, und alle quittierten die 1:0-Führung der Außenseiter im zweiten Satz mit gönnerhaftem Applaus. Von da an schien es, als habe jemand bei Cornelius/Harks den Stecker gezogen. Doppelfehler und mangelndes Timing der Favoriten machten aus dem liebenswerten „Trainingspartner“ einen ernstzunehmenden Gegner, der sichtlich mit seinen Aufgaben wuchs und bis zum 5:4 ständig führte, ehe Cornelius und Harks noch einmal zu ihrer Konzentration zurückfanden und mit 7:5 Stadtmeister im Herren-Doppel wurden.

Mit einer stimmungsvollen Siegerehrung fanden die 52. Titelkämpfe, bei denen eine Computer-Panne und unglückliche Spielansetzungen für einigen Ärger gesorgt hatten, ein versöhnliches Ende.