Handball: Beyeröhde kann das Debakel verhindern
Abstieg war schon vor der 27:36-Niederlage im letzten Saisonspiel in Weibern besiegelt.
Wuppertal. Mit einer deutlichen 27:36 (10:21)-Niederlage verabschiedete sich der TV Beyeröhde nach nur vier Siegen und einem Unentschieden in 22 Spielen aus der starken Südgruppe der 2. Bundesliga und wird in der kommenden Saison in der Regionalliga West einen Neuanfang starten.
Beinahe wäre der Abschied aus der zweithöchsten Klasse noch zu einem niederschmetternden Desaster geraten. In unschöner Regelmäßigkeit schlugen sechs Bälle in den ersten sechs Minuten im Tor der zunächst eingesetzten Tini Herrmann ein, ehe Stella Kramer mit dem 1:6 das erste Lebenszeichen der Gäste aus Beyeröhde abgab.
Es blieb ihr einziger Treffer gegen die gute Nicole Dauth im Weiberner Tor bis zur Pause und es war kein Signal zum Aufbruch. Im Gegenteil: die eindringlichen Worte von Kapitän Ilka Held vor dem Anpfiff schienen wirkungslos verhallt zu sein. Das muntere Preisschießen auf das weder von Tini Herrmann noch von Linda Martin befriedigend gehütete Beyeröhder Tor ging weiter.
Weibern traf, Beyeröhde setzte - bis auf die später wieder angeschlagene Steffi Bergmann - kaum Widerstand entgegen. So lag Weibern in der 26. Minute mit 20:7 in Führung, ehe Trainerin Nicole Münch ihre Truppe beim Time-out wach rüttelte und an die Moral appellierte.
Dass Beyeröhde nun ein wenig aufholte, das Ergebnis etwas erträglicher gestaltete und die zweite Hälfte mit 17:15 gewann, lag jedoch auch an der nun eingewechselten, eher mäßigen Weiberner Torfrau Elisabeth Herbst, gegen die auch Stella Kramer von Außen drei Treffer erzielte.
Eine Wende war angesichts der Hypothek aus der ersten desolaten Hälfte kaum noch möglich, zumal nicht alle dem kämpferischen Beispiel der Routiniers Anna Brandt, Anna Disselhoff, Domi Karger und Ilka Held folgten, denen der Abstieg nach Jahren großer Erfolge offensichtlich sehr nahe ging.
Gründe für den zweiten Abstieg in Folge gibt es sicherlich etliche: Angefangen mit der Verpflichtung des falschen Trainers, unter dem keine positive Entwicklung stattfand und der auch da interne Gegner witterte, wo gar keine vorhanden waren.
Hinzu kamen vielen Verletzungen und der Umstand, dass Leitwölfin Anna Brandt in der Hinserie aus familiären Gründen die Auswärtsspiele nicht mitmachen konnte. Ein wichtiger Grund dürfte aber auch darin gelegen haben, dass einige Spielerinnen ihr Potenzial nicht abgerufen haben. Und wenn all das zusammen kommt, dann steigt man am Saisonende ab.