Handball: BHC bleibt dem Führungstrio auf den Fersen
Zweitligist feiert beim SG BBM Bietigheim einen wichtigen 30:27-Sieg.
Wuppertal. Es geht weiter aufwärts bei den Handballern des Bergischen HC. Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge scheint der Negativlauf in der Fremde erst einmal gestoppt.
30:27 (11:17) hieß es in der Halle am Viadukt gegen die SGBBM Bietigheim. Es war ein wichtiger Sieg für die Bergischen, denn auch die Top-Drei der Liga gaben sich keine Blöße. Hüttenberg besiegte Erlangen 34:30, Friesenheim fertigte Coburg mit 36:23 ab und Bittenfeld ließ TuSEM Essen mit 33:22 keine Chance. Damit beträgt der Rückstand der Bergischen auf das Führungsduo Hüttenberg/Friesenheim weiter vier Punkte.
Am Sonntagmorgen machte die Stimme von Chrischa Hannawald noch einen etwas lädierten Eindruck. Am Vorabend waren die Stimmbänder allerdings auch eine Halbzeit lang und vor allem in der Pause ziemlich strapaziert worden. "Was wir im ersten Durchgang gespielt haben, war eine Katastrophe. Total verpennt. Das war regelrecht peinlich", fasste Hannawald das Geschehen zusammen. Der BHC geriet vor der Pause immer höher ins Hintertreffen. Keine Aggressivität in der Abwehr, vorne technische Fehler. Da wurden die Bälle regelrecht weggeworfen. Der Halbzeitstand von 11:17 sprach Bände. Verständlich, dass dem Interimscoach in der Kabine der Kragen platzte.
Doch die lautstarke und unmissverständliche Ansprache sollte ihre Wirkung nicht verfehlen. Denn was die "Löwen" nach dem Wechsel zeigten, das verblüffte selbst einen so erfahrenen Mann wie Hannawald. "Die zweite Halbzeit war phänomenal, absolut sensationell", sagte der 38-Jährige und sparte nicht mit Superlativen. Der BHC zeigte die beste Leistung in dieser Saison, vielleicht sogar im gesamten Jahr. Die Abwehr war plötzlich bärenstark, dahinter stand mit Jan Stochl ein gut aufgelegter Schlussmann, der nur noch zehn Gegentreffer zuließ.
Und auch im Angriff lief es plötzlich wie aus einem Guss. Der junge Vater Mathias Fuchs führte umsichtig Regie, verdiente sich von seinem Trainer das Prädikat "unglaublich". Mit fünf Treffern binnen fünf Minuten brachten sich die Bergischen wieder auf 16:17 heran. Und wie schon zuletzt beim Auswärtssieg in Groß-Bieberau war es erneut Kenneth Klev, der in der vorentscheidenden Phase groß aufdrehte. Vier seiner sechs Treffer erzielte er von der 41. bis zur 46. Minute. Als Simon Kluge wenig später per Doppelschlag auf 28:25 erhöhte, war der Widerstand der Hausherren endgültig gebrochen.