Handball / BHC: Huhnstock leitet Torflut ein
BHC feiert 37:17 (17:7)-Kantersieg gegen Groß-Bieberau und kehrt auf den zweiten Tabellenplatz zurück.
Wuppertal. Ganz schnell entschieden war das Duell des Bergischen HC gegen die TSG Groß-Bieberau. Mit einem locker herausgespielten 37:17 (17:7)-Kantersieg meldete sich der BHC im Rennen um den Relegationsplatz zurück. Dank der besseren Tordifferenz jetzt übrigens wieder von Rang zwei. Doch auch die schärfsten Konkurrenten punkteten doppelt.
Friesenheim siegte in Aue mit 23:21, Bietigheim entledigte sich der Pflichtaufgabe gegen Leichlingen mit 46:36, und Hüttenberg rang Spitzenreiter Düsseldorf überraschend mit 22:21 nieder. Es bleibt also weiter eine ganz knappe Angelegenheit im Kampf um Platz zwei, der zu den Aufstiegsspielen in die erste Liga berechtigt.
Eine ganz klare Sache hingegen erlebten die 900 Zuschauer am Ostersonntag in der Bayer-Halle. Erstmals seit Monaten konnten die Handballer des BHC wieder auf ganzer Linie überzeugen - ohne allerdings wirklich gefordert zu werden.
Denn die Bieberauer, die nach dem Sieg gegen Spitzenteam Bietigheim in der Vorwoche mit breiter Brust und kessen Sprüchen nach Wuppertal gereist waren, konnten nur eine Viertelstunde lang dagegenhalten und erlebten danach ein Debakel wie lange nicht mehr.
"Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal so untergegangen sind", sagte Bieberaus-Coach Thomas Göttmann, der auf der Pressekonferenz nach Worten rang. "Ich kann mich für die Leistung meiner Mannschaft nur entschuldigen."
Dabei hatten beide Teams arge Anlaufschwierigkeiten in der nur spärlich gefüllten Bayer-Halle, in der anfangs nur die beiden Torhüter Mario Huhnstock (BHC) und Felix Beck (TSG) glänzen konnten. Bis zur siebten Minute hielten sie ihre Kästen blitzsauber.
Erst ein verwandelter Strafwurf von Bieberaus Dennis Rybakov brach den Bann in einer Partie, die bis zur 15. Minute absolut ausgeglichen verlief. Danach offenbarte sich aber ein Klassenunterschied.
Mit dem überragend aufgelegten Huhnstock (13 Paraden bis zur Pause) im Rücken fanden die "Löwen" nach vielen Wochen der Angriffsflaute endlich wieder zu ihrem gefürchteten Konterspiel und überrannten damit den Tabellendreizehnten, der sich bereits frühzeitig in sein Schicksal ergab.
Auch der zuletzt oft kritisierte Rückraum sendete wieder einige Lebenszeichen und dürfte sich zumindest etwas Selbstvertrauen geholt haben. Doch bei zehn Treffern Vorsprung zur Pause hatte die Partie bereits frühzeitig nur noch Freundschafts-Charakter.
Und so konnte BHC-Trainer Raimo Wilde munter durchwechseln und sich daran erfreuen, dass der Torhunger seiner Schützlinge gegen einen in allen Belangen überforderten Gegner nicht nachließ.