Handball/BHC: Krisensitzung hinter verschlossenen Türen
Nach der Schlappe in Korschenbroich geht es für den BHC ins Erzgebirge nach Aue. Bereits nach der Auswärtsniederlage in Saarlouis hatte der Coach eine Serie von mindestens fünf oder sechs Siegen in Folge gefordert, um in die Reichweite der Tabellenspitze zu kommen.
Wuppertal. Nach der streckenweise indiskutablen Leistung des BHC bei der 28:32-Niederlage in Korschenbroich diskutierten der fünfköpfige BHC-Beirat und Manager Stefan Adam hinter verschlossenen Türen. "Wir befinden uns noch in der Entscheidungsphase", sage Adam am Donnerstag und fügte an: "Wir sind mit der aktuellen Situation und dem Rückfall in eine überwunden geglaubte Leistungsschwäche absolut unzufrieden. So etwas werden wir uns nicht ein weiteres Mal bieten lassen."
Die Fans - vor allem jene, die die Enttäuschung am Niederrhein hautnah miterlebt - hatten ihr Fazit schneller gezogen. Von Hilflosigkeit, Konfusion und fehlendem Killerinstinkt war die Rede. Und dass der Aufwand, den der Verein mit seinen teilweise hoch bezahlten Profis betreibt, in einem krassen Missverhältnis zur Leistung stehe.
Eine Meinung, die BHC-Trainer Raimo Wilde wohl nachvollziehen kann. "Es kann nicht sein, dass wir gegen Top-Mannschaften wie Rostock, Friesenheim oder Delitzsch richtig tolle Spiele hinlegen und dann gegen vermeintlich schwächere regelrecht ins Koma fallen", ärgerte er sich.
Bereits nach der Auswärtsniederlage in Saarlouis hatte der Coach eine Serie von mindestens fünf oder sechs Siegen in Folge gefordert, um in die Reichweite der Tabellenspitze zu kommen. Eine solche Serie ist nach der erneuten Schlappe natürlich umso dringender erforderlich.
Bereits heute reist der BHC nach Aue, wo morgen um 17 Uhr eine ganz schwere Hürde zu überwinden ist. Rund sechs Stunden wird die Busfahrt ins Erzgebirge dauern. Zeit genug für den einen oder anderen Akteur, sich gedanklich mit einem weiteren Vorwurf der Fans auseinander zu setzen. Die kritisieren nämlich fehlenden Charakter und Willen.
Gegen Korschenbroich genügten lediglich die eingewechselten Mathias Fuchs, Simon Kluge, Henning Quade, Christian Hoße und Jiri Vitek den Ansprüchen. Kristoffer Moen und der letztjährige Torschützenkönig Jens Reinarz nahm Wilde nach enttäuschenden Vorstellungen vom Feld.
An Kenneth Klev hingegen hielt er fest. "Weil ich die ganze Zeit die Hoffnung hatte, dass bei ihm der Knoten doch noch platzt."
Hoffnung fährt auch mit zum EHV Aue. Noch müssen die ehrgeizigen Saisonziele nicht abgeschrieben werden.