Handball: BHC lässt sich nicht aufhalten

Beim 31:23-Erfolg der Löwen bietet Bad Schwartau lange harten Widerstand.

Wuppertal. Es war ein weiterer Schritt in Richtung direkter Wiederaufstieg: Sonntagabend gewannen die Handballer des Bergischen HC gegen den VfL Bad Schwartau mit 31:23 (12:11) und haben ihren zweiten Tabellenplatz weiter gefestigt. Die Gäste aus der Marmeladenstadt zeigten in der Uni-Halle aber einen guten Auftritt und wurden am Ende unter Wert geschlagen. Nichts war davon zu spüren, dass sich bei Schwartau mit Jan Schult der überragende Rückraumschütze im Abschlusstraining verletzt hatte, dass mit Ex-BHC-Spieler Henning Quade der etatmäßige Kreisläufer passen musste und drei Akteure nur angeschlagen in die Partie gingen.

Schwartau spielte mutig und brachte den BHC unerwartet häufig in Verlegenheit. Das einzige Manko der Gäste war die Chancenverwertung. Allerdings stand ihnen da auch ein Mann gegenüber, der einen absoluten Glanztag erwischt hatte. Torwart-Oldie Jan Stochl. Zwölf blitzsaubere Paraden zauberte der 37-Jährige im ersten Durchgang aufs Parkett, entschärfte mit seinen langen Extremitäten auch einige ganz freie Würfe.

So war es tatsächlich vor allem dem Tschechen zu verdanken, dass die Hausherren mit einer Führung in die Pause gingen. Denn die Feldspieler-Abteilung der Bergischen kam in den ersten 30 Minuten noch nicht so recht ins Rollen und hatte in der Deckung nicht nur Probleme mit Füchse-Berlin-Leihgabe Jonas Thümmler, der sich am Kreis vier Treffer erarbeitete.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang es den Hausherren dann zwar, sich auf 16:13 abzusetzen, doch Schwartau hielt weiter stark dagegen, kam wieder auf 17:18 heran. Doch nun kamen auch zunehmend Emotionen in die Partie. Ausgelöst von Viktor Szilágyi. Der BHC-Spielmacher war über weite Strecken kaum zur Entfaltung gekommen, wollte es dann aber wissen, provozierte Siebenmetersituationen, spielte seine Cleverness aus und sorgte dafür, dass die Kulisse erwachte.

Es waren nur wenige Szenen, in denen die Emotionen hochschlugen, nur wenige Minuten, die dem BHC aber ausreichten, sich vorentscheidend von 18:17 auf 25:18 abzusetzen. Dazu gehörten vor allem die schnellen Gegenstöße, mit denen die Bergischen alles klar machten und die Zuschauer nach einem abwechslungsreichen Schlagabtausch zufrieden nach Hause gehen ließen.

Bester Mann des Abends war BHC-Schlussmann Jan Stochl. Auch er wusste, dass der Sieg zu hoch ausgefallen war. „Ich will nicht sagen, dass das Ergebnis unverdient ist. Aber nach einem solchen Spielverlauf am Ende mit acht Toren Unterschied zu gewinnen, ist schon etwas kurios“, sagte Stochl.