Handball: BHC steht am Scheideweg
Auf dem Weg zurück an die Spitze der 2.Liga Süd muss am Samstag ein Auswärtssieg gegen die TSG Groß-Bieberau gelingen.
Wuppertal. Alles wieder im Lot bei den Handballern des Bergischen HC? Diese Frage wird am Samstagabend möglicherweise positiv beantwortet. Zwar ist nach dem Heimspielerfolg gegen den HC Erlangen in der Liga und dem erstmaligen Erreichen des DHB-Pokal-Viertelfinals durch den Sieg gegen Friesenheim die Stimmung rund um den ambitionierten Zweitligisten wieder sehr gut, aber auswärts lastet immer noch die schwarze Serie von 1:9-Punkten auf den "Löwen".
Nun steht die Reise zur TSG Groß-Bieberau (Anwurf Samstag, 18.30 Uhr) an. Die TSG gilt als eines der heimstärksten Teams der Liga. 10:2-Punkte sprechen eine deutliche Sprache. "Das wird ein absolut schweres Spiel", sagt Interimstrainer Chrischa Hannawald. Möglicherweise ist es sogar die Partie, die darüber entscheidet, ob der Ex-Nationalkeeper "nur" als Interimstrainer oder als Dauerlösung in die BHC-Geschichte eingeht.
"Meine Erwartung an das Spiel in Groß-Bieberau ist sehr hoch. Es interessiert mich auch gar nicht, ob wir auswärts oder zuhause spielen. Dort müssen wir aber noch kühleren Kopf als zuletzt bewahren", sagt Hannawald und warnt vor der hitzigen Atmosphäre in der engen Halle.
Angeführt von Mathias Fuchs, Kristoffer Moen und Christian Hoße behielten seine Schützlinge zwar im Pokalfight den Überblick und setzten sich in den Schlussminuten nach drei Treffern in Folge mit 26:23 gegen Friesenheim durch, aber das täuschte nicht über zwei schwache Angriffs-phasen hinweg.
In 14 Minuten des ersten und 15 Minuten des zweiten Durchgangs gelangen den Bergischen jeweils nur drei Treffer. Durchhänger, die in engen Spielen auch ganz schnell sehr verhängnisvolle Auswirkungen haben können.
"Friesenheims Torwart Kevin Klier hat am Mittwoch ein Riesenspiel gemacht", relativiert Hannawald, schiebt aber hinterher, dass die Effektivität im Angriff natürlich besser werden müsse. Kaltschnäuziger müssten seine Schützlinge werden. "Die Spieler müssen merken, dass sie nur als Einheit Erfolg haben. Das muss in die Köpfe rein, denn so übersteht man auch schwierige Phasen", sagt Hannawald.
Ein besonderes Lob verdienten sich seine Spieler zuletzt für ihre gute Deckungsleistung. "23 Gegentreffer gegen Friesenheim, sogar nur 22 gegen Erlangen", das ist wirklich klasse", sagt der Trainer vor dem richtungsweisenden Spiel. Bei aktuell sechs Punkten Rückstand auf Platz eins muss man das Thema Aufstieg noch nicht abschreiben.