Bergischer HC BHC gibt auswärts keine Punkte ab

Mit 29:22 (17:12) siegen die Bergischen in Aue. Es war der 15. Auswärtserfolg in dieser Saison.

Foto: Katja Lippmann-Wagner

Da waren es nur noch vier. Nach dem 29:22 (17:12)-Sieg beim EHV Aue am Sonntag, dem 15. Auswärtserfolg im 15. Spiel in fremden Hallen, benötigt der Bergische HC nur noch vier Siege aus den restlichen zehn Saisonspielen, um die Rückkehr in die erste Handball-Bundesliga perfekt zu machen. Und das auch nur theoretisch, denn die Verfolger auf den Plätzen drei und vier schwächelten am Wochenende. So ließ Lübeck einen Punkt in Eisenach, Hamm unterlag gar zu Hause den Rhein Vikings. Die Löwen bauten ihren Vorsprung auf Platz drei, der erste Nichtaufstiegsplatz, auf 13 Punkte aus.

Von Schwächeln war beim Team von Sebastian Hinze trotz der langen Auswärtsfahrt und eines Gegners, der im Abstiegskampf um jeden Punkt hart ringen muss, nichts zu spüren. Die 500 Kilometer Richtung Erzgebirge hatte der BHC-Tross wie gewohnt schon am Vortag bequem im Doppeldecker-Bus hinter sich gebracht, in Zwickau übernachtet und die restliche runde halbe Stunde bis zur Erzgebirgshalle in Lößnitz nach dem Mittagessen bewältigt.

Der Fan-Tross hielt sich angesichts der Entfernung im Dutzend-Bereich, angesichts der ebenfalls blau-weißen Vereinsfarben der Auer konnten sich die Löwen allerdings zumindest farbentechnisch heimisch fühlen. Zu den Farben passte das Steigerlied, das in der ehemaligen Bergbauregion traditionell vor den Spielen erklingt.

Anfangs konnten die Malocher aus dem Erzgebirge gegen die insgesamt aufmerksame BHC-Abwehr noch zum Zuge kommen. Insbesondere Philipp Jungemann fand mehrmals am Kreis die Lücke, während Szücs und Co. die Rückraumschützen gut abschirmten und meist zum Abspiel nach außen zwangen, von wo Torhüter Christopher Rudeck einige Bälle parieren konnte. Weil der BHC seinerseits vorne beständig traf, konnten die Gäste sich nach dem 7:7 absetzen.

Max Darj arbeitete am Kreis hervorragend, holte viele Siebenmeter heraus, die Arnor Gunnarsson allesamt verwandelte - bis zur Pause alleine fünf. Weil Trainer Sebastian Hinze dazu die Tiefe der Bank ausschöpfte, mal mit zwei Kreisläufern spielen ließ, mal mit Linus Arnesson und Tomas Babak gemeinsam auf der Mitte und mit wechselnden Halben, war Aue in der Abwehr zunehmend überfordert. So kam es bereits zu einem Fünf-Tore-Vorsprung zur Halbzeit. Noch einmal so wie im Hinspiel, als man nach 52 Minuten noch mit 23:25 zurückgelegen hatte, wollte der BHC sich nicht überraschen lassen.

Nach der Pause das gleiche Bild: Gunnarsson von Außen, Gunnarsson per Gegenstoß, Gunnarsson per Siebenmeter — erst bei seinem achten Strafwurf nach 40 Minuten hatte der Isländer seinen ersten Fehlversuch vom Punkt. Da stand es schon 22:16, auf weniger als vier Tore kamen die Auer trotz des nie erlahmenden Kampfeswillens nicht mehr heran.

Als Torwart Robert Wetzel dem BHC noch einige freie Bälle mit starken Paraden wegnahm, war es für die Gastgeber längst zu spät, um hier noch einmal ein Packende zu bekommen. Das bekam stattdessen der BHC-Halblinke Max-Leon Bettin, dem einige schöne Rückraumtore gelangen. Dass die Löwen am Ende durch ein paar Nachlässigkeiten im Angriff einen möglichen Sieg mit mehr als zehn Toren Unterschied verschenkten, war zu verschmerzen. Trainer Hinze wird die Fehler sicher trotzdem ansprechen, schließlich ist beim designierten Zweitliga-Meister stets das Optimum der Anspruch. In der ersten Liga wird es nötig sein, das abzurufen. In Aue reichte eine ordentliche Leistung.